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Zwei Leichen von Geiseln im Gazastreifen geborgen

Während die Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln laufen, finden israelische Soldaten zwei tote Frauen. Sie wurden in der Nähe des Schifa-Krankenhauses geborgen.

Nahostkonflikt
Palästinenser untersuchen die Trümmer zerstörter Gebäude nach einem israelischen Bombardement. Foto: Mohammed Talatene/DPA
Palästinenser untersuchen die Trümmer zerstörter Gebäude nach einem israelischen Bombardement.
Foto: Mohammed Talatene/DPA

Fast sechs Wochen nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel haben Soldaten nahe dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen die Leichen von Geiseln geborgen.

Eine tote 65-Jährige sei in einem Nebengebäude des Hospitals entdeckt, nach Israel gebracht und identifiziert worden, teilte Israels Militär mit. Die Frau war demnach am 7. Oktober bei dem verheerenden Massaker der Hamas in Israel aus dem Grenzort Beeri entführt worden. In dem Gebäude seien auch Waffen wie Maschinenpistolen und Panzerfäuste gefunden worden.

Am Morgen erklärte das Militär, in der Nähe des größten Krankenhauses in der Stadt Gaza sei eine weitere Leiche geborgen worden. Die sterblichen Überreste der entführten 19-jährigen Soldatin seien in einem Gebäude neben der Schifa-Klinik gefunden worden. Ihre Leiche sei von Experten in Israel identifiziert worden. Eine Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Hamas veröffentlicht Video einer Geisel - Mann soll tot sein

Die Hamas hat ein Video einer Geisel veröffentlicht. Der darin zu sehende Mann soll nach Darstellung des bewaffneten Arms der Islamistenorganisation inzwischen tot sein. Die Echtheit des Videos, das im Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden veröffentlicht wurde, konnte zunächst nicht überprüft werden.

Bei ihrem Einsatz in der größten Klinik des Küstenstreifens fanden die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben auch Kommando- und Kontrollzentren. Was damit konkret gemeint ist, ließ ein Militärvertreter offen. Es wurden dort dem nach auch Waffen, Computer und militärische Ausrüstung gefunden.

Hamas bestreitet Existenz von Kommandozentrale unter Klinik

Unklar blieb, ob es sich bei einem der entdeckten Zentren auch um die von der Armee unter dem Krankenhaus vermutete Kommandozentrale der palästinensischen Islamistenorganisation handelte. Die Hamas bestreitet die Existenz einer solchen Basis unter der Klinik.

Wie die israelische Armee meldet, hat sie Dutzende Mörsergranaten in einer Kindertagesstätte im Norden des Gazastreifens gefunden. Ein Teil der Einrichtung habe als Lager für die Granaten gedient, hieß es in einem vom Militär veröffentlichten Video. Auch in einer Grundschule entdeckten Soldaten demnach zahlreiche Waffen der Terrororganisation. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

© dpa-infocom, dpa:231117-99-978206/24