In Tschechien haben Demonstranten am Nationalfeiertag den Rücktritt der liberalkonservativen Regierung gefordert. Auf dem zentralen Wenzelsplatz in Prag versammelten sich nach Einschätzung der Polizei mehrere Zehntausend Menschen.
Die Kundgebung stand unter dem Motto »Die Tschechische Republik an erster Stelle«. Die Veranstalter fordern militärische Neutralität und ein Ende der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg mit Waffen und Geld. Zudem sprechen sie sich unter anderem gegen Zuwanderung aus.
Unter den Rednern war auch der frühere Ministerpräsident und ehemalige Sozialdemokrat Jiri Paroubek. »Wir müssen alle zu Recht Angst haben, dass es kein Erdgas geben wird«, kritisierte der 70-Jährige. Man stehe am Beginn einer großen Krise.
Erst vor zwei Tagen hatte Finanzminister Zbynek Stanjura betont, dass in diesem Winter kein Mangel drohe. Die Gasspeicher des Landes seien zu 95 Prozent gefüllt. Tschechien war bisher stark von russischen Gasimporten abhängig. Seit Dezember regiert in dem EU- und Nato-Mitgliedstaat eine Koalition aus fünf Parteien unter Petr Fiala.
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