In China haben ansteigende Corona-Zahlen für Millionen Menschen neue Lockdowns zur Folge. Nach Behördenangaben wurden am Mittwoch landesweit trotz der in China strikt verfolgten »Null-Corona-Politik« 2755 neue Infektionen verzeichnet. Das sind mehr als dreimal so viele Fälle wie noch vor zehn Tagen. Der Trend neuer Infektionen zeigte in den vergangenen Tagen stetig nach oben.
Gleich mehrere Metropolen verhängten Lockdowns für Teile ihrer Bevölkerung. So riegelte die schwer betroffene südchinesische Metropole Guangzhou mehrere Bezirke ab. Auch im ostchinesischen Zhengzhou durften Menschen in Teilen der Stadt nicht mehr vor die Tür.
Berichte über Einschränkungen gab es zuletzt auch aus den Städten Ningbo, Xining, Nanjing sowie der Inneren Mongolei. So gut wie in allen Landesteilen gibt es Regionen, die von scharfen Corona-Maßnahmen betroffen sind.
Chinas Wirtschaft leidet darunter, dass Peking nicht von seiner Politik abrücken will. Diese hat zum Ziel, jeden Ausbruch des Virus im Keim zu ersticken. Zahlreiche Millionenstädte in China hatten in diesem Jahr immer wieder harte Corona-Maßnahmen verhängt, um die Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante zu verhindern.
Hoffnungen, dass die Maßnahmen nach dem Parteikongress im Oktober gelockert werden könnten, haben sich nicht erfüllt. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit, in der es in der Regel zu mehr Infektionen kommt, könnte sich die Lage weiter zuspitzen.
Olaf Scholz besucht China
Die strengen Maßnahmen in China wirken sich auch auf den für Freitag angesetzten Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aus. In der Regel müssen Reisende nach China zunächst zehn Tage in Quarantäne verbringen. Scholz und seiner Delegation bleibt dies für ihren eintägigen Besuch erspart. Die Gespräche finden jedoch in einer abgeschlossenen »Blase« statt, wo es keinen Kontakt zur sonstigen Bevölkerung geben wird.
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