Mindestens 15.000 Menschen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in diesem Jahr aufgrund der Hitze in Europa gestorben, darunter Tausende in Deutschland.
Die Region habe gerade den heißesten Sommer und den heißesten August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Montagabend anlässlich der in Ägypten begonnenen Weltklimakonferenz COP27. Generell habe es in Europa in diesem Sommer eine Zuspitzung von Hitzewellen, Dürren und Waldbränden gegeben - all dies habe gesundheitliche Auswirkungen auf die Bevölkerung gehabt.
Rund 4500 Todesfälle in Deutschland
Hitzestress - der Zustand, wenn sich der Körper nicht selbst kühlen kann - sei die Hauptursache für wetterbedingte Todesfälle in der WHO-Region Europa, führte Kluge aus. Bisherig gemeldeten Daten aus den Mitgliedstaaten zufolge seien schätzungsweise mindestens 15.000 Menschen explizit an der Hitze dieses Jahres gestorben. Darunter seien rund 4500 Todesfälle in Deutschland, fast 4000 in Spanien, mehr als 1000 in Portugal und über 3200 in Großbritannien gewesen. Die geschätzte Gesamtzahl dürfte noch zunehmen, wenn mehr Länder ihre übermäßigen Todesfälle durch Hitze melden, so Kluge.
Zur WHO-Region Europa zählen mehr als 50 Länder, darunter auch viele östlich der EU wie beispielsweise Russland, die Ukraine und die Türkei.
Extreme Temperaturen seien in der Region in den vergangenen 50 Jahren für mehr als 148.000 Todesfälle verantwortlich gewesen, erklärte Kluge. In den nächsten Jahrzehnten werde die wachsende Anfälligkeit für Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse zu mehr Krankheiten und Todesfällen führen, bis die Länder im Kampf gegen den Klimawandel wirklich drastische Maßnahmen ergriffen. »Es kann nicht oft genug gesagt werden: Wir müssen den Klimawandel effektiv gemeinsam bekämpfen«, erklärte Kluge.
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