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Weihnachten könnte »Kick-Starter« für Corona sein

Die Feiertage sind traditionell ein Kick-Starter für die Influenza-Ausbreitung. Menschen reisen durchs gesamte Bundesgebiet, treffen Familie und alte Freunde. Der Infektiologe Bernd Salzberger fürchtet, gleiches könnte für das Coronavirus gelten.

Weihnachtsfest
Eine goldene Kugel hängt an einem Weihnachtsbaum. Foto: Friso Gentsch/dpa
Eine goldene Kugel hängt an einem Weihnachtsbaum. Foto: Friso Gentsch/dpa

BERLIN. Der Infektiologe Bernd Salzberger warnt davor, dass Weihnachts-Treffen die Ausbreitung des Coronavirus verstärken könnten. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die Feiertage ein Kick-Starter für die Influenza-Ausbreitung gewesen seien, sagte der Mediziner vom Universitätsklinikum Regensburg der Funke-Mediengruppe.

»Die Leute reisen durch das ganze Bundesgebiet, mischen sich überall, man trifft in der Kneipe seine alten Klassenkameraden. Wenn wir Pech haben, könnte das mit Corona ähnlich sein.« Er unterstrich, dass man im Dezember »kein normales Leben« haben werde. »Das kann nicht sein und wäre nicht vernünftig.«

Mit Blick auf Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung äußerte Salzberger sich zugleich zuversichtlich: »Es wird besser. Jetzt gibt es eine Impfung, das ist der große Durchbruch.« Die Daten seien ausgesprochen gut. »Natürlich wissen wir noch nicht, wie gut die Impfung in allen Altersgruppen ist. Dazu ist es zu früh, denn es sind vorläufige Ergebnisse. Aber man muss eines ganz klar sagen: Diese Ergebnisse zeigen uns, dass wir diese Infektion durch Impfungen verhüten können.«

Das deutsche Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer hatten am vergangenen Montag als erste westliche Hersteller vielversprechende Daten aus ihren klinischen Tests vorgelegt. Demnach bietet ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19. Die Unternehmen wollen dem Vernehmen nach noch diesen Monat bei der US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für den Impfstoff beantragen. (dpa)