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Wallfahrt Hadsch wieder ohne Einschränkungen

Pilger mit Mundschutz und ein nur spärlich gefüllter Hof der Großen Moschee von Mekka: Die Wallfahrt Hadsch fand zuletzt unter besonderen Bedingungen statt. Nun sind die Einschränkungen aufgehoben.

Muslimische Wallfahrt Hadsch
Muslimische Pilger umrunden die Kaaba, das würfelförmige Gebäude der Großen Moschee, während der jährlichen Hadsch-Pilgerfahrt. Foto: Amr Nabil/DPA
Muslimische Pilger umrunden die Kaaba, das würfelförmige Gebäude der Großen Moschee, während der jährlichen Hadsch-Pilgerfahrt.
Foto: Amr Nabil/DPA

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als drei Jahren hat in Saudi-Arabien die muslimische Wallfahrt Hadsch wieder ohne Einschränkungen begonnen. Hunderttausende Pilger versammelten sich dazu in und um Mekka zu den religiösen Ritualen.

Nach Angaben des Hadsch-Ministeriums reisten allein aus dem Ausland rund 1,6 Millionen Pilger an. Erwartet werden wie in Zeiten vor der Pandemie insgesamt mehr als zwei Millionen Teilnehmer. Auf Bildern waren massenhaft Gläubige zu sehen, die durch die Räume und den Hof der Großen Moschee von Mekka strömen.

Der Hadsch ist eine der größten religiösen Versammlungen weltweit und gehört zu den fünf Grundpflichten im Islam. Demnach sollten Frauen und Männer, die gesund sind und es sich leisten können, einmal im Leben nach Mekka pilgern. In den vergangenen Jahren gab es wegen der Pandemie etwa Einschränkungen mit Blick auf die Zahl der zugelassenen Pilger und das zugelassene Höchstalter. Zeitweise durften keine Gläubigen aus dem Ausland anreisen, zudem mussten Teilnehmer gegen Corona geimpft sein und Mundschutz tragen.

Hadsch-Minister Taufik al-Rabiah sagte vor einigen Tagen in Riad, die Zahl der Pilger könne jetzt wieder auf das Niveau vor der Pandemie steigen. Das waren im Jahr 2019 rund 2,5 Millionen Teilnehmer. Das Königreich habe »alle Herausforderungen der Pandemie überstanden«, berichtete die Staatsagentur SPA von Al-Rabiahs Pressekonferenz.

Alles vorbereitet

In Mekka und Umgebung stehen in diesen Tagen riesige Zeltstädte, Märkte und Restaurants sind voll. Für die weite Anreise aus Asien, Afrika oder anderen Teilen der Welt sparen viele Gläubige jahrelang.

Die Wallfahrt, die auch durch Reisebüros und Touranbieter organisiert wird, kann schnell mehrere Tausend Dollar kosten. Es gibt auch Angebote für Menschen mit weniger Geld, Bedürftige können Hilfe von Wohltätigkeitsverbänden bekommen. Die Zahl der zugelassenen Pilger pro Land wird durch ein Quotensystem festgelegt.

In Saudi-Arabien liegen in Mekka und Medina die heiligsten Stätten des Islams. Der Hadsch bedeutet für den Golfstaat eine wichtige Einnahmequelle. Tausende sind im Einsatz, um für einen reibungslosen Ablauf der Pilgerfahrt zu sorgen, darunter Ordnungs- und Sicherheitskräfte sowie Notärzte. Die hohe Hitze im Sommer - in Mekka herrschten am Montag Temperaturen über 40 Grad Celsius - macht dabei vor allem älteren Menschen zu schaffen.

© dpa-infocom, dpa:230626-99-188874/3