Die russische Söldnertruppe Wagner befehligt nach Einschätzung britischer Militärexperten bis zu 50.000 Kämpfer in der Ukraine. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor. Demnach sind die Söldner inzwischen zu einer »Schlüsselkomponente« in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine geworden.
Ende Dezember sei die bislang undurchsichtig vorgehende Organisation in Russland auch offiziell als Körperschaft registriert worden, allerdings lediglich als Management-Beratung, hieß es in der Mitteilung der Briten weiter. Es sei nicht klar, inwiefern diese zur Verwaltung der paramilitärischen Aktivitäten verwendet werde. Private Sicherheits- und Militärunternehmen seien in Russland bislang eigentlich illegal.
Finanziert habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin die Truppe wohl teilweise aus staatlichen Geldern, die über aufgeblähte Regierungsaufträge an seine anderen Unternehmen reinkamen. »Die Registrierung ist wahrscheinlich darauf gerichtet, Prigoschins kommerziellen Gewinn zu maximieren und die zunehmend imageträchtige Organisation weiter zu legitimieren«, so die Mitteilung der Briten weiter.
USA wollen russische Söldner zur kriminellen Organisation erklären
Die US-Regierung will die russische Privatarmee Wagner zur transnationalen kriminellen Organisation erklären. Das teilte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, in Washington mit.
Die Einstufung erlaube es den USA und auch anderen Ländern, die internationalen Geschäfte der Söldnergruppe und ihres weltweiten Unterstützernetzwerks einzuschränken. Die US-Regierung werde kommende Woche konkrete Sanktionen gegen die Wagner-Gruppe verhängen, sagte Kirby. Einzelheiten zu den Sanktionen nannte er noch nicht.
Wagner sei eine kriminelle Organisation, die für Gräueltaten und Menschenrechtsverstöße in der Ukraine und weltweit verantwortlich sei. Es zeichne sich eine zunehmende Rivalität zwischen Wagner und dem russischen Militär und anderen russischen Ministerien ab. »Wir sehen wachsende Spannungen zwischen Wagner und dem russischen Verteidigungsministerium«, sagte Kirby.
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