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Von der Leyen: Schlechte China-Erfahrungen sind Chance

Laut der EU-Kommissionspräsidentin hat sich für die G7-Staaten eine Gelegenheit eröffnet, Schwellenländern attraktive Partnerschaften anzubieten, von denen beide Seiten profitieren.

Ursula von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Virginia Mayo
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht auf einer Pressekonferenz.
Foto: Virginia Mayo

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim G7-Gipfel in Japan dazu aufgerufen, Länder im globalen Süden mit attraktiven Finanzierungsangeboten enger an den Westen zu binden.

Das von China verfolgte Investitionsprojekt der »Neuen Seidenstraße« habe für Schwellen- und Entwicklungsländer wie ein gutes und günstiges Angebot ausgesehen, sagte die deutsche Spitzenpolitikerin bei dem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Industrienationen. Viele dieser Länder hätten aber schlechte Erfahrungen mit China gemacht.

»Müssen schnell sein und konkret werden«

»Sie nahmen chinesische Kredite und endeten in einer Schuldenkrise«, sagte sie. Und alles, was Russland diesen Ländern anzubieten habe, seien Waffen und Söldner. Für die G7-Staaten eröffne sich deswegen eine Gelegenheit: »Wir sollten Schwellenländern, die bereit sind, mit uns zusammenzuarbeiten, Partnerschaften anbieten, von denen beide Seite profitieren«, sagte sie. »Aber wir müssen schnell sein und konkret werden.«

Großer Vorteil der G7-Staaten ist nach Ansicht der CDU-Politikerin, dass sie Komplettpakete anbieten können. So könne man Akteure aus der Wirtschaft und von Banken an einen Tisch bringen, aber auch Technologietransfer anbieten. Es gehe zum Beispiel nicht nur um die Rohstoffgewinnung, sondern auch die lokale Verarbeitung und Veredelung, erklärte sie.

© dpa-infocom, dpa:230520-99-757938/2