Logo
Aktuell Ausland

Vierjährige nach Hamas-Entführung bei Angehörigen

Das Mädchen überlebte das Massaker der Hamas am 7. Oktober und wurde mit etwa 240 anderen Menschen nach Gaza verschleppt. Nun kam die Kleine frei - doch ihre Eltern wird sie nie wieder sehen.

US-Präsident Joe Biden
US-Präsident Joe Biden äußerte sich zur Freilassung des vierjährigen Mädchens. Foto: Stephanie Scarbrough/DPA
US-Präsident Joe Biden äußerte sich zur Freilassung des vierjährigen Mädchens.
Foto: Stephanie Scarbrough/DPA

Ein vier Jahre altes US-amerikanisches Mädchen, das die Ermordung seiner Eltern beim Hamas-Massaker in Israel miterlebt hat und in den Gazastreifen entführt wurde, ist wieder mit seinen Angehörigen vereint. Die Familie des Kindes veröffentlichte Fotos des Wiedersehens. Das Mädchen war am Sonntagabend im Rahmen eines Abkommens zwischen der israelischen Regierung und der Hamas freigekommen. Eine in israelischen Medien verbreitete Aufnahme zeigte die kleine Avigail lächelnd auf dem Schoß ihrer Tante auf einem Bett in einem Kinderkrankenhaus im Beisein ihres Onkels und ihrer Großeltern.

Am 7. Oktober hatte die damals Dreijährige mit ihren beiden zehn und sechs Jahre alten Geschwistern in einem Kibbuz an der Grenze zum Gazastreifen den Angriff der Terroristen erlebt. Die Angreifer erschossen vor den Augen der drei Kinder die Mutter, wie US-Medien berichteten. Als der Vater sich schützend über seine Tochter legte, sei auch er erschossen worden. Ihre Geschwister überlebten demnach, weil sie sich in einem Schrank versteckten. Dort hätten sie bis zu ihrer Rettung 14 Stunden lang ausgeharrt, hieß es.

Avigail, die zunächst für tot gehalten worden war, kroch Berichten zufolge unter der Leiche ihres Vaters hervor und rannte zum Haus eines Nachbarn. Die Terroristen griffen sie und die Nachbarsfamilie dort auf und verschleppten alle in den Gazastreifen. Am vergangenen Freitag wurde das Mädchen in Gefangenschaft vier Jahre alt.

»Was sie ertragen musste, ist unvorstellbar«, sagte US-Präsident Joe Biden. Das Mädchen wird nach Angaben ihrer Verwandten nun zusammen mit seinen Geschwistern bei Tante, Onkel und Großeltern in Israel leben.

Seit Freitag sind bisher 58 der etwa 240 Geiseln aus der Gewalt der Hamas freigekommen.

© dpa-infocom, dpa:231127-99-87168/3