Bei heftigen Angriffen in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind am Montag nach Angaben der lokalen Behörden Dutzende Menschen getötet und verletzt worden. Außerdem seien 87 Wohngebäude durch den russischen Beschuss beschädigt worden.
Das berichten Charkiws Bürgermeister, Ihor Terechow, sowie der Gebietsleiter Oleh Synjehubow. »Der heutige Tag hat gezeigt, dass das nicht einfach Krieg ist. Das ist die Ermordung von uns, dem ukrainischen Volk«, so Terechow. Charkiw ist die zweitgrößte Stadt des Landes.
Explosionen in Kiew und Charkiw
Kurz nach Ende einer ersten Runde von Friedensverhandlungen zwischen Russen und Ukrainern hat es in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Medienberichten zufolge mindestens zwei große Explosionen gegeben. Aus Charkiw meldeten die Nachrichtenagentur Unian und andere Medien mindestens drei Einschläge. Auch in anderen Gebietshauptstädten wurde Luftalarm ausgelöst. Unian veröffentlichte zudem ein Video, das einen großen Feuerball am Abendhimmel von Kiew zeigt.
Bürgermeister Terechow sagte dem »Spiegel« am Telefon, es würden Wohnblöcke beschossen und Zivilisten getötet. »Das ist ein Vernichtungskrieg gegen die Zivilbevölkerung.«
Landesweit sind seit Beginn des Kriegs Russlands gegen die Ukraine laut Gesundheitsministerium mindestens 352 Zivilisten getötet worden, darunter 14 Kinder. Es gebe obendrein mindestens 1700 verwundete Zivilisten, darunter seien 116 Kinder. Die Zahlen waren am Sonntag veröffentlicht worden.
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