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Verdi ruft zu Warnstreiks im Gesundheitswesen auf

Kitas, die Post, die Müllabfuhr und der Öffentliche Nahverkehr: Nun kündigt Verdi an, die Warnstreiks auf eine weitere Branche auszuweiten. Losgehen soll es schon in der kommenden Woche.

Warnstreiks
Die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst gehen weiter. Nun hat Verdi angekündigt, welche Branche als nächstes dran ist. Foto: Fabian Sommer
Die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst gehen weiter. Nun hat Verdi angekündigt, welche Branche als nächstes dran ist.
Foto: Fabian Sommer

Die Gewerkschaft Verdi hat im Rahmen der Tarifrunde im öffentlichen Dienst bundesweit Beschäftigte im Gesundheitswesen zu Warnstreiks aufgerufen. Beschäftigte von Krankenhäusern, Psychiatrien, Pflegeeinrichtungen und dem Rettungsdienst sollen einer Mitteilung von Verdi zufolge am Dienstag und Mittwoch (14. und 15. März) die Arbeit niederlegen.

Angesichts der hohen Inflation fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll es für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten der Kommunen und des Bundes aber 500 Euro mehr geben. Ein Ende Februar in der zweiten Tarifverhandlungsrunde vorgelegtes Angebot von Bund und Kommunen bedeute deutliche Kaufkraftverluste, kritisierte Verdi.

Außerdem fordern die Arbeitgeber der Mitteilung zufolge auch noch Sonderopfer von Beschäftigten in den Kliniken und der Altenpflege. Unter bestimmten Voraussetzungen sollten diese auf Lohn verzichten, wenn es dem Betrieb wirtschaftlich schlecht gehe.

Wieso wird schon seit Wochen gestreikt?

»Das Ansinnen der Arbeitgeber, über einen Zusatztarifvertag Gehaltskürzungen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen zu ermöglichen, ist eine echte Provokation und führt zu heftigen Protesten und Widerstand insbesondere im Gesundheitswesen«, erklärte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke laut Mitteilung. »Ein solches Sonderopfer wird es mit uns nicht geben.«

Die Warnstreiks in dem Tarifkonflikt dauern bereits seit Wochen an. Zu den bisherigen Höhepunkten zählten Ausstände im öffentlichen Nahverkehr oder Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen in vielen Städten in ganz Deutschland. Arbeitsniederlegungen von Kommunalbeschäftigten hatten auch die Flughäfen Düsseldorf sowie Köln/Bonn weitgehend lahmgelegt.

Welche Branchen beteiligen sich an den Warnstreiks?

Betroffen von den Tarifverhandlungen sind Angehörige Tausender verschiedener Berufe - neben Erzieherinnen und Busfahrern unter anderem Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Krankenschwestern, Verwaltungsangestellte, Altenpflegerinnen, Klärwerksmitarbeiter, Förster und Ärzte. Viele Angehörige dieser Berufsgruppen hatten sich bereits an den Ausständen beteiligt.

Der Marburger Bund rief gleichzeitig in der Tarifrunde der Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern zu ersten Warnstreiks auf. Er forderte laut Mitteilung seine Mitglieder in den tarifgebundenen Kliniken zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen am 21. und 30. März auf. An diesen Tagen fänden zentrale Warnstreik-Kundgebungen statt, am 21. März in Hamburg und am 30. März in München.

© dpa-infocom, dpa:230310-99-904401/3