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USA: Trumps Twitter-Alternative in App Store für iPhones

Seit geraumer Zeit wird über eine erneute Kandidatur Donald Trumps spekuliert. Auf Twitter und Facebook bleibt er ausgesperrt. Jetzt startet der Ex-Präsident ein alternatives Sprachrohr.

Trump mit eigener Online-Plattform
Der ehemalige US Präsident Donald Trump startet eine Twitter-Alternative, die in den USA bereits im App Store für iPhones verfügbar ist. Foto: Lm Otero
Der ehemalige US Präsident Donald Trump startet eine Twitter-Alternative, die in den USA bereits im App Store für iPhones verfügbar ist.
Foto: Lm Otero

Der bei Twitter und Facebook ausgesperrte frühere US-Präsident Donald Trump versucht, eine eigene Online-Plattform für seine Anhänger zu etablieren.

Die von Trumps Mediengruppe entwickelte Twitter-Alternative Truth Social tauchte am Montag im amerikanischen App Store für Apples iPhone auf. Trump hatte die Plattform im Oktober angekündigt, um der »Tyrannei« der großen Tech-Unternehmen die Stirn zu bieten. Die Social-Media-Aktivitäten des 75-Jährigen haben eine besondere Bedeutung angesichts der Spekulationen über eine mögliche Kandidatur bei der US-Präsidentenwahl 2024.

Nutzerinnen und Nutzer hatten allerdings Probleme beim Start. Die App konnte am Montag heruntergeladen werden. Es war außerdem möglich, ein Konto einzurichten. Allerdings wurde dann auf eine Warteliste verwiesen - angeblich wegen hoher Nachfrage. »Wir lieben dich, und du bist nicht nur eine Nummer für uns. Aber deine Nummer auf der Warteliste steht unten«, hieß es. Auf der Webseite der Trump Media & Technology Group, dem Unternehmen hinter der neuen Plattform, zeigt ein Video, wie Truth Social aussehen soll. Darin sieht es so aus, als ob die Plattform Twitter ähnelt.

Bis Ende März funktionsfähig

Der Chef von Trumps Mediengruppe TMTG, Devin Nunes, sagte dem Sender Fox News am Sonntag, Ziel sei es, Truth Social bis Ende März voll funktionsfähig zu machen. Der Dienst wurde nach der Ankündigung im Herbst zunächst im kleinen Rahmen getestet.

Facebook und vor allem Twitter waren jahrelang die wichtigsten Kommunikationskanäle für Trump, doch er verlor den Zugang nach dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021. Den Ausschlag gab, dass Trump Sympathie für die Angreifer bekundet hatte. Außerdem behauptet er nach wie vor ohne jegliche Belege, dass ihm der Sieg bei der Präsidentenwahl im November durch Betrug gestohlen worden sei. Damit heizte er die Stimmung im Land auf.

Twitter sieht keinen Weg zurück für den Ex-Präsidenten, der mehr als 80 Millionen Follower auf der Plattform hatte. Bei Facebook ist Trump zunächst bis Anfang 2023 verbannt. Googles Videoplattform Youtube schließt seine Rückkehr nicht aus, nennt aber keinen zeitlichen Rahmen dafür.

Nach dem Rauswurf von Trump bei den wichtigsten sozialen Medien haben Trump und seine Unterstützer mehrere Anläufe unternommen, eine relevante Alternative zu Twitter & Co. aufzubauen. Im Mai ließ Trump einen Blog auf seiner Website einrichten. Dort beklagte sich der ehemalige Präsident vor allem über angebliche Betrügereien bei den Präsidentschaftswahlen 2020. Nach einem Monat wurde der Blogbereich wieder geschlossen. Mittlerweile kommuniziert Trump unter anderem über seine Sprecherin Liz Harrington auf Twitter, die dort regelmäßig Mitteilung des Ex-Präsidenten veröffentlicht.

© dpa-infocom, dpa:220221-99-225523/5