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Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus

Hunderte Ukrainer dürfen nach Hause zurückkehren - darunter die Verteidiger des Stahlwerks Azovstal. Im Gegenzug gibt die Ukraine dutzende russische Soldaten frei.

Gefangenenaustausch
Der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj (l) spricht mit dem freigelassenen Kommandeur des Asow-Regiments, Denys Prokopenko. Foto: Uncredited
Der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj (l) spricht mit dem freigelassenen Kommandeur des Asow-Regiments, Denys Prokopenko.
Foto: Uncredited

Nach fast sieben Monaten Krieg haben die Ukraine und Russland einen großen Gefangenentausch verkündet. 205 Ukrainer kehrten aus russischer Gefangenschaft zurück, wie der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak mitteilte. Die von Moskau gesteuerten Separatisten in der Ostukraine gaben zehn Ausländer frei, die nach Vermittlung Saudi-Arabiens nach Riad ausgeflogen wurden.

Die Ukraine ließ Jermak zufolge ihrerseits 55 russische Soldaten frei, die in der Offensive im Gebiet Charkiw Anfang September gefangen genommen worden waren. Demnach durfte auch der festgenommene prorussische Politiker Viktor Medwedtschuk, ein Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, ausreisen.

Zu den ukrainischen Heimkehrern zählten laut Jermak die Kommandeure der Verteidigung von Mariupol, die verschanzt im Stahlwerk Azovstal bis Mitte Mai Widerstand gegen die russischen Eroberer geleistet hatten. »Unsere Helden sind frei«, schrieb er auf Telegram.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, der Austausch sei unter Vermittlung der Türkei zustande gekommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwochabend meldete. Erdogan nannte die Einigung demnach einen »wichtigen Schritt« hin zu einer Beendigung des Kriegs in der Ukraine.

© dpa-infocom, dpa:220922-99-852204/2