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Ukraine sieht veränderte Kriegsführung russischer Armee

Mehr als 100 Tage dauert der Krieg in der Ukraine bereits. Mittlerweile hat das russische Militär allerdings seine Kriegsführung geändert. Das sagt der ukrainische Präsidentenberater Podoljak.

Charkiw
Blick auf ein Gebäude, das bei einem russischen Angriff in Charkiw, Ukraine, zerstört wurde. Foto: Evgeniy Maloletka
Blick auf ein Gebäude, das bei einem russischen Angriff in Charkiw, Ukraine, zerstört wurde.
Foto: Evgeniy Maloletka

Gut vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs sieht der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak eine veränderte Kriegsführung der russischen Armee.

»Es ist eine neue Taktik Russlands: Wohnviertel zu attackieren und Druck auf westliche politische Eliten auszuüben, um die Ukraine zu zwingen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen«, sagte Podoljak nach Berichten verschiedener Medien am Samstag in Kiew. Moskau nehme keine Rücksicht darauf, wie die Welt auf »unmenschliche Angriffe« mit Marschflugkörpern auf Wohnviertel reagiere. Diese Taktik werde aber nicht aufgehen.

Russland kämpfe nicht, um Gebietsgewinne zu erzielen, sondern um die Ukraine zu zerstören und eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa zu schaffen, sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er verstehe nicht, »warum es im Westen immer noch einflussreiche Politiker gibt, die glauben, dass man mit Russland sprechen kann. Das ist Unsinn.« Moskaus Taktik bestehe darin, die Welt so zu erschrecken, dass sie sich vom Krieg in der Ukraine abwende und sage: »Tut alles, was sie wollen. Hauptsache, dieser Horror geht nicht weiter, damit wir ihn nicht jeden Tag auf den Seiten unserer Zeitungen oder im Fernsehen sehen.«

Bericht

© dpa-infocom, dpa:220702-99-884093/3