Logo
Aktuell Ausland

Ukraine: Russische Rakete zerstört Wohnhaus

»Zynische Antwort des Terrorstaats«: In der ukrainischen Stadt Mykolajiw hat das russische Militär ein fünfstöckiges Haus nach einem Raketenangriff zum Einsturz gebracht. Es gibt Tote und Verletzte.

Zerstörtes Gebäude
Ukrainische Rettungskräfte am zerstörten Gebäude, das durch russischen Beschuss massiv beschädigt wurde. Foto: Efrem Lukatsky
Ukrainische Rettungskräfte am zerstörten Gebäude, das durch russischen Beschuss massiv beschädigt wurde.
Foto: Efrem Lukatsky

Bei einem neuen Raketenangriff auf die Ukraine hat Russland nach Angaben aus Kiew ein Wohnhaus in der Stadt Mykolajiw zerstört. »Leider gibt es Tote und Verletzte. Such- und Rettungseinsätze laufen«, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew mit.

Das sei die »zynische Antwort des Terrorstaats« auf die ukrainischen Erfolge an der Front, meinte Selenskyj. Russland lasse nicht ab von seiner »abscheulichen Taktik«.

Der ukrainische Gouverneur des Gebietes Mykolajiw, Witalij Kim, teilte am Morgen im Nachrichtenkanal Telegram mit, es seien sechs Tote aus den Trümmern des fünfgeschossigen Wohnhauses geborgen worden. Die Zahl hatte sich immer wieder erhöht, nachdem anfangs zunächst von zwei Toten und zwei Verletzten nach dem Raketeneinschlag die Rede gewesen war. Kim veröffentlichte dazu auch ein Foto und ein Video von den Zerstörungen. Das Gebäude war eingestürzt.

Ukrainische Soldaten rücken in Cherson weiter vor

Der Generalstab in Kiew teilte unterdessen mit, dass die ukrainischen Truppen nach dem angekündigten Abzug der russischen Streitkräfte aus der Gebietshauptstadt Cherson weiter vorrückten. Nach ukrainischen Militärangaben läuft der Vormarsch allerdings langsam wegen Minengefahr in dem Gebiet.

Russische Truppen sollen bei ihrem Rückzug auch die wichtige und zuletzt durch ukrainischen Beschuss schwer beschädigte Antoniwka-Brücke über den Fluss Dnipro gesprengt haben. In sozialen Netzwerken war ein zunächst nicht überprüfbares Video zu sehen, das eine Aufnahme von einer schweren Explosion zeigen soll. Die massiven Schäden an wichtigen Brücken hatten dazu geführt, dass Moskau keine militärische Ausrüstung und Lebensmittel mehr in die russisch besetzen Gebiete westlich des Flusses transportieren konnte.

Im Zuge dessen hatte Russland am Mittwoch seinen Rückzug von der Uferseite, wo auch die Hauptstadt Cherson liegt, angekündigt. Der größere Teil des Gebiets Cherson auf der anderen Uferseite ist weiter unter russischer Kontrolle.

© dpa-infocom, dpa:221111-99-476829/2