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Thüringer CDU-Politiker Hauptmann aus Partei ausgetreten

Nach Bestechungsvorwürfen tritt der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann nun auch aus der CDU aus. Die Affäre um Corona-Schutzmasken dürfte damit aber noch nicht ausgestanden sein.

Mark Hauptmann
Aus dem Bundestag hat er sich bereits zurückgezogen: Mark Hauptmann. Foto: Lisa Ducret/dpa
Aus dem Bundestag hat er sich bereits zurückgezogen: Mark Hauptmann. Foto: Lisa Ducret/dpa

ERFURT. Der mit Bestechungsvorwürfen konfrontierte frühere Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann ist aus der CDU ausgetreten. Damit sei der 36-Jährige der Aufforderung des Thüringer CDU-Landesverbandes nachgekommen, sagte CDU-Generalsekretär Christian Herrgott am Freitag. Der Austritt sei schriftlich erfolgt und gelte mit »sofortiger Wirkung«, wie Herrgott sagte.

Gegen Hauptmann läuft ein Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft Thüringen wegen des Verdachts der Bestechlichkeit von Mandatsträgern. Dem Politiker wird vorgeworfen Corona-Schutzmasken vermittelt zu haben und dafür eine Provision einer Frankfurter Firma bekommen zu haben. Laut Generalstaatsanwaltschaft hat das Thüringer Oberlandesgericht im Zusammenhang mit den Geschäften einen sogenannten Vermögensarrest in Höhe von 997 000 Euro gegen Hauptmann verhängt.

Das Landeskriminalamt hatte am Donnerstag die ehemaligen Wahlkreisbüros des Politikers und mehrere CDU-Kreisgeschäftsstellen in Thüringen durchsucht. Nach Angaben einer Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Thüringen wurden dabei mehrere Speichermedien und Dokumente sichergestellt.

Medienberichten zufolge kauften die von Hauptmann vermittelten Masken mindestens zwei Thüringer Landkreise und eine Klinik. Gegen die Frankfurter Firma wird ebenfalls ermittelt - wegen des Verdachts der Bestechung von Mandatsträgern.

Hauptmann hatte in einem Zeitungsinterview bestritten, Geld für die Vermittlung von Masken erhalten zu haben. Er legte vor gut einer Woche sein Bundestagsmandat nieder - und begründete dies damit, angesichts von Anfeindungen seine Familie schützen zu wollen. (dpa)