Wegen häuslicher Gewalt, Bedrohung, Nötigung und anderer Angriffe haben auch im vergangenen Jahr wieder Tausende Frauen und Kinder Schutz in Frauenhäusern gesucht.
Wie aus der aktuellen bundesweiten Frauenhaus-Statistik des vom Bundesfamilienministerium geförderten Vereins Frauenhaus-Koordinierung hervorgeht, lebten 6444 Frauen und 7460 Kinder im Jahr 2022 zeitweilig in Schutzeinrichtungen. Es lagen Angaben aus 179 Frauenhäusern vor. Da es in Deutschland etwa 400 Einrichtungen gibt, geht der Verein davon aus, dass die Gesamtzahlen mehr als doppelt so hoch sind.
Fast drei Viertel der betroffenen Frauen waren zwischen 20 und 40 Jahre alt. Im Durchschnitt blieben sie 70 Tage in der Schutzeinrichtung. Am durchschnittlich längsten blieben Frauen mit einem Kind (77 Tage). Frauen mit mehr Kindern und ohne Kind hielten sich weniger lange in den Einrichtungen auf.
Der Verein kritisierte eine »seit Jahrzehnten prekäre und uneinheitliche Finanzierung« von Frauenhäusern im Land. Es fehlten unverändert mehr als 14.000 Plätze und viele Frauen müssten für ihren eigenen Schutz selbst zahlen. Auch 2022 habe jede vierte Bewohnerin die Kosten ihres Aufenthalts vollständig oder anteilig selbst tragen müssen.
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