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Statt 7-Tage-Inzidenz: Hygieniker fordern neuen Index

Brauchen wir einen neuen Index zur Steuerung der Corona-Maßnahmen? Krankenhaus-Hygieniker sagen ja. Daten der Überlastung des Gesundheitssystems, zur Belegung der Intensivbetten und zu Todesfällen müssten berücksichtigt werden.

Intensivstation
Ein Intensivpfleger arbeitet auf einer Intensivstation des RKH Klinikum Ludwigsburg an einem Covid-19-Patient. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Ein Intensivpfleger arbeitet auf einer Intensivstation des RKH Klinikum Ludwigsburg an einem Covid-19-Patient. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

POTSDAM. Die derzeit genutzte 7-Tage-Inzidenz der gemeldeten Corona-Neuinfektionszahlen innerhalb einer Woche bei 100.000 Einwohnern ist aus Sicht der Deutschen Gesellschaften für Pädiatrische Infektiologie und für Krankenhaushygiene als Steuerungsmechanismus untauglich.

»Ein neuer Index muss transparent und belastbar politische Entscheidungen begründen können«, schreiben beide Gesellschaften in einer Mitteilung. Daten der Überlastung des Gesundheitssystems mit Nennung von Zahlen zur Hospitalisierung, zur Belegung der Intensivbetten und zu Todesfällen müssten eingehen.

Der weitere Betrieb von Gemeinschaftseinrichtungen von Kindern und Jugendlichen in Corona-Zeiten sollte zudem oberste Priorität haben, fordern die beiden Gesellschaften. Er könne mit einem ausreichenden Maß an Sicherheit und Nachhaltigkeit umgesetzt werden, meinen sie. Kinder in diesen Einrichtungen seien keine Treiber der Pandemie.

In der Vergangenheit seien die weitreichenden Folgen der Schließung von Kitas und Schulen zu wenig berücksichtigt worden, kritisieren die beiden Gesellschaften. Für Kinder und Jugendliche seien diese Einrichtungen systemrelevant. »Schulschließungen können nur das letzte Mittel sein«, hieß es. Infektionshäufungen an Schulen kommen vor, allerdings fehlten meist strukturierte Ausbruchsuntersuchungen. (dpa)