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SPD in NRW übt Schulterschluss: »Sind nur gemeinsam stark«

SPD-Spitzenfunktionäre aus NRW tagen in Münster hinter verschlossenen Türen. Persönliche Eitelkeiten und Verletzungen der Vergangenheit sollen ab sofort keine Rolle mehr spielen.

SPD in NRW
Die SPD in NRW will im Sommer ihre neue Führung wählen. Foto: Friso Gentsch
Die SPD in NRW will im Sommer ihre neue Führung wählen.
Foto: Friso Gentsch

Mit einem demonstrativen Schulterschluss will die nordrhein-westfälische SPD aus ihrer Krise kommen. »Wir sind nur gemeinsam stark«, sagte der Interimsvorsitzende Marc Herter nach einem Strategie-Treffen von rund 500 Spitzenfunktionären in Münster.

Alle »Kraftzentren« der SPD in Bund, Land, Europa und den Kommunen müssten nun an einem Strang ziehen. Persönliche Eitelkeiten und Verletzungen der Vergangenheit dürften keine Rolle mehr spielen, sagte Herter, der Oberbürgermeister der Stadt Hamm ist.

Nach dem Rücktritt von Landesparteichef Thomas Kutschaty im März sollen bis zur Sommerpause Bewerbungen für die Nachfolge bekannt werden. »Wir gehen mit geklärtem Personal in die Sommerpause«, sagte Herter. Konkrete Kandidaturen oder die künftige Struktur der Spitze des größten SPD-Landesverbandes hätten bei dem Konvent in Münster aber noch keine Rolle gespielt. Am 26. August will die NRW-SPD bei einem Parteitag ihre neue Führung wählen.

Hinter verschlossen Türen hatten Abgeordnete aus dem Bundestag, dem NRW-Landtag und dem EU-Parlament sowie der Landesvorstand, Vorsitzende der SPD-Unterbezirke und SPD-Kreistagsfraktionen und kommunale Amtsträger über den künftigen Kurs der SPD debattiert.

Der 54-jährige Kutschaty war Ende März - rund zehn Monate nach der Niederlage der SPD bei der NRW-Landtagswahl - zurückgetreten. Die SPD war bei der Wahl im Mai 2022 auf einen historischen Tiefstand von 26,7 Prozent abgesackt. Umfragen zufolge liegt die einst mächtige Landespartei derzeit sogar noch unter diesem Wert.

© dpa-infocom, dpa:230506-99-587220/2