Logo
Aktuell Ausland

Sorge vor Unruhen bei Frankreichs Nationalfeiertag

Ein Wiederaufflammen der Vorstadtgewalt hatte Frankreich zum Nationalfeiertag befürchtet. Die traditionelle Militärparade in Paris fand dann mit indischer Beteiligung statt.

Nationalfeiertag
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Kommandowagen mit General Thierry Burkhard, Chef des Generalstabes, bei der Parade auf der Avenue des Champs-Elysees. Frankreich erinnert an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789, der als symbolischer Beginn der Französischen Revolution angesehen wird. Foto: Christophe Ena/DPA
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Kommandowagen mit General Thierry Burkhard, Chef des Generalstabes, bei der Parade auf der Avenue des Champs-Elysees. Frankreich erinnert an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789, der als symbolischer Beginn der Französischen Revolution angesehen wird.
Foto: Christophe Ena/DPA

Frankreichs traditionelle Militärparade am Nationalfeiertag hat in diesem Jahr mit indischer Beteiligung stattgefunden. Ehrengast war der indische Premierminister Narendra Modi.

Auch 240 indische Soldaten und drei indische Kampfflugzeuge nahmen an der Parade teil. Mit dem Besuch Modis sollte die 25-jährige strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern gewürdigt werden. »Riese der Weltgeschichte, mit einer entscheidenden Rolle für die Zukunft, strategischer Partner, Freund«, twitterte Staatschef Emmanuel Macron. »Ich bin glücklich, Indien als Ehrengast der Parade an diesem 14. Juli begrüßen zu dürfen.«

Bei einem Empfang von Modi im Élyséepalast sollte es auch um eine vertiefte strategische Zusammenarbeit gehen - unter anderem angesichts eines immer stärkeren Chinas. Erwartet wurde die offizielle Bestätigung des Kaufs von 26 französischen Rafale-Kampfflugzeugen und drei U-Booten durch Indien.

»Nach 25 Jahren Partnerschaft ist dies ein großer Fortschritt, der die Interoperabilität zwischen unseren Marinen im Dienste der Stabilität des Indischen Ozeans stärken wird«, sagte der Generalstabschef der französischen Marine, Pierre Vandier.

Gewalt befürchtet

An der beeindruckenden Militärparade auf den Pariser Champs-Élysées und in den Lüften über der Hauptstadt waren 6500 Vertreter der Streit- und Sicherheitskräfte beteiligt, dazu 157 Militärfahrzeuge, 66 Flugzeuge und 28 Hubschrauber, 200 Pferde und 86 Hunde. Der 14. Juli erinnert an die Französische Revolution, insbesondere den Sturm auf das Bastille-Gefängnis in Paris am 14. Juli 1789.

Nach den jüngsten Unruhen in Frankreich waren am Nationalfeiertag neue Ausschreitungen befürchtet worden. Diese blieben in der Nacht aber weitgehend aus, teilte Innenminister Gérald Darmanin mit. Es habe weniger Sachbeschädigungen gegeben als 2022.

Dennoch meldete das Ministerium landesweit 97 Festnahmen und 218 ausgebrannte Autos, berichtete die Zeitung »Le Parisien«. In Mont-Saint-Martin an der Grenze zu Luxemburg und Belgien legten Randalierer Feuer in einer Grundschule.

45.000 Beamte waren in ganz Frankreich mobilisiert, um ein erneutes Aufflammen der Unruhen zu verhindern. Mit gleicher Stärke will die Polizei am Abend des Nationalfeiertags selber präsent sein.

Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris vor gut zwei Wochen gab es in Frankreich tagelang schwere Unruhen. Beamte wurden mit Feuerwerk angegriffen und öffentliche Gebäude wie Polizeiwachen und Schulen in Brand gesetzt. Tausende Autos brannten aus. Die Unruhen flauten zwar ab. Befürchtet wurden aber nun zum Nationalfeiertag neue Krawalle.

© dpa-infocom, dpa:230714-99-397441/9