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Schulze nennt Afrika-Gipfel in Russland »PR-Show Putins«

Vor Beginn des sogenannten Afrika-Gipfels in St. Petersburg warnt die Entwicklungsministerin die afrikanischen Länder vor einer Zusammenarbeit mit Putin.

Svenja Schulze
Entwicklungsministerin Svenja Schulze spricht bei der Sitzung des Bundestags zu den Abgeordneten. Foto: Kay Nietfeld/DPA
Entwicklungsministerin Svenja Schulze spricht bei der Sitzung des Bundestags zu den Abgeordneten.
Foto: Kay Nietfeld/DPA

Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat die Länder Afrikas vor einer engeren Zusammenarbeit mit Russland und seinem Präsidenten Wladimir Putin gewarnt.

»Wer afrikanischen Ländern billigen russischen Weizen verspricht und zugleich ukrainische Getreidehäfen bombardiert, will nicht den Hunger bekämpfen, sondern nur neue Abhängigkeiten schaffen«, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor Beginn eines sogenannten Afrika-Gipfels heute in St. Petersburg.

Russland verhalte sich nur in der Rhetorik antikolonial, »tatsächlich zielt sein Vorgehen in Afrika auf Abhängigkeit und Ausbeutung«. Das Treffen in St. Petersburg nannte Schulze »eine PR-Show Putins«.

Treffen auch Chance für afrikanische Partner

Russland will bei seinem zweiten Afrika-Gipfel die Zusammenarbeit mit den Staaten des Kontinents ausbauen. Im Mittelpunkt stehen dabei auch russische Lieferungen von Getreide und Dünger in afrikanische Länder, nachdem Moskau das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer aufgekündigt hatte.

Russland wird wegen der Seeblockade in seinem Krieg gegen die Ukraine vorgeworfen, dem Weltmarkt große Mengen an Weizen und Mais zu entziehen und so Lebensmittelpreise in die Höhe zu treiben. Das Getreide aus der Ukraine gilt wie das aus Russland als wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Hunger in der Welt.

Schulze sagte den Funke Zeitungen, Russland exportiere »Waffen, Fake News und Söldner, mit oft fatalen Folgen. Entwicklungspolitisch hat Russland den afrikanischen Staaten wenig zu bieten.« Das Treffen mit Putin sei aber auch »eine Chance für unsere afrikanischen Partner, den russischen Präsidenten mit ihren Forderungen zu konfrontieren. Ein Ende des Krieges und ein ungehinderter Export des ukrainischen Getreides sind im Interesse der ganzen Welt.«

© dpa-infocom, dpa:230727-99-546556/4