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Südkorea vertreibt Militärboot aus Nordkorea an Seegrenze

Zuletzt sind die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wieder gestiegen. Nun ist es an der Seegrenze zu einem Zwischenfall gekommen. Die südkoreanischen Streitkräfte reagieren mit Warnschüssen.

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Die südkoreanischen Streitkräfte haben mit Warnschüssen auf ein Militärboot aus Nordkorea reagiert. Foto: Ahn Young-joon
Die südkoreanischen Streitkräfte haben mit Warnschüssen auf ein Militärboot aus Nordkorea reagiert.
Foto: Ahn Young-joon

Die südkoreanischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge mit Warnschüssen ein Militärboot aus Nordkorea an der Seegrenze zwischen den beiden Ländern vertrieben.

Der Zwischenfall habe sich bereits am Samstag ereignet, teilte der Generalstab in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul am Sonntag mit. Das Boot aus Nordkorea habe dabei die Nördliche Seegrenzlinie (NLL) zum Süden im Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und China überquert. Das Patrouillenboot sei nach den Schüssen eines Schnellboots der südkoreanischen Marine wieder abgedreht.

Nordkorea erkennt Nördliche Seegrenzlinie nicht an

Die NLL wird von Nordkorea nicht anerkannt. Die Grenzlinie wurde nach dem Korea-Krieg (1950-53) einseitig von einem UN-Kommando gezogen, um Feindseligkeiten zwischen beiden Seiten zu verhindern. An der Grenze kam es nach dem Krieg auch wiederholt zu Gefechten zwischen Kriegsschiffen beider Länder.

Südkoreas Militär deutete an, dass das nordkoreanische Patrouillenboot ein chinesisches Fischerboot bei illegalen Fangaktivitäten verfolgt haben könnte. Das südkoreanische Schnellboot sei bei seinem Einsatz bei schlechten Sichtverhältnissen mit einem chinesischen Fischerboot leicht kollidiert, hieß es. Einige der südkoreanischen Besatzungsmitglieder hätten kleinere Verletzungen erlitten.

Der Zwischenfall an der NLL ereignete sich in einer Zeit wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Nordkorea testet seit dem vergangenen Jahr unter Verstoß von UN-Verbotsbeschlüssen atomwaffenfähige Raketen. Südkorea und die USA halten ihre gemeinsamen Militärübungen wieder in vollem Umfang ab.

© dpa-infocom, dpa:230416-99-331343/2