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Südfrankreich: Polizei will Migranten mit Drohnen aufspüren

Frankreich verstärkt die Grenzkontrollen zu Italien mit Drohnen. Die Zahl der Migranten, die von dort aus ins Land kommen, ist stark gestiegen.

Grenze
Laut Polizeipräfektur in Nizza wurden an der italienisch-französischen Grenze im Süden seit Jahresbeginn bereits 12.607 Migranten gestoppt worden (Symbolbild). Foto: Daniel Cole
Laut Polizeipräfektur in Nizza wurden an der italienisch-französischen Grenze im Süden seit Jahresbeginn bereits 12.607 Migranten gestoppt worden (Symbolbild).
Foto: Daniel Cole

Die französische Polizei setzt an der Grenze zu Italien neuerdings Drohnen zum Aufspüren von Migranten ein, die in stark steigender Zahl von dort aus ins Land kommen.

Zunächst für drei Monate erlaubte die Polizeipräfektur in Nizza den Einsatz von Drohnen in bestimmten Grenzabschnitten, berichtete die Zeitung »Nice-Matin«. Ohne eine Übersicht aus der Luft sei es praktisch unmöglich, die Migranten in der bergigen Region mit zahllosen Fußwegen zu stoppen, begründete die Präfektur die Maßnahme. Außerdem trafen 150 zusätzliche Polizisten zur Überwachung der Grenze bei Menton im Süden ein.

Nach Angaben der Präfektur sind an der italienisch-französischen Grenze im Süden seit Jahresbeginn bereits 12.607 Migranten gestoppt worden, ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Neben verstärkten französischen Kontrollen gibt es auch gemeinsame Einsätze mit der italienischen Polizei. Kürzlich seien in Ventimiglia 15 Schleuser gefasst worden, die Migranten in Zügen über die Grenze schickten, teils unter Lebensgefahr auf den Dächern der Waggons, wie die Zeitung »Le Figaro« berichtete.

Das rechtsnationale Lager in Frankreich wirft der Regierung Versagen in der Flüchtlingspolitik vor, die Mobilisierung der Polizei an der Grenze ist auch in diesem Zusammenhang zu sehen. Bei Verbalattacken gegen die Rechte haben Regierungsvertreter gleich auch gegen die aus ihrer Sicht erfolglose Migrationspolitik der rechten italienischen Regierung ausgeteilt und damit den Streit beider Länder in Sachen Migration neu angeheizt.

© dpa-infocom, dpa:230511-99-649257/4