Bei der ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Kursk sind nach Medienangaben viele russische Wehrpflichtige gefangen genommen worden oder gelten als vermisst. So würden mindestens 81 Wehrpflichtige vermisst, weitere 38 seien in den von ukrainischen Militärs veröffentlichten Videos als Gefangene identifiziert worden, berichtete der russischsprachige Dienst der BBC.
Kremlchef Wladimir Putin hatte zu Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine versprochen, dass nur Zeitsoldaten und Freiwillige im Kriegsgebiet eingesetzt würden. Allerdings gilt aus Sicht des Kremls die Verteidigung von Kursk nicht als Beteiligung an der sogenannten »militärischen Spezialoperation«.
Offiziell macht Russland keine Angaben zu seinen Verlusten in Kursk. Bekannt ist allerdings, dass mindestens zwei Wehrpflichtige bei den Kämpfen seit Anfang August ums Leben gekommen sind. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen. Die Daten der BBC zu den vermissten Wehrpflichtigen stützen sich auf Suchmeldungen im Internet von Angehörigen der Rekruten, die seit Beginn der ukrainischen Offensive keinen Kontakt mehr zu diesen hatten.
Medienberichten zufolge sollen Wehrpflichtige aus weiteren Regionen nach Kursk verlegt werden. Die Militärführung in Moskau hofft so, ihre Angriffe in der Ukraine fortsetzen zu können und nicht zu viele professionelle Soldaten aus dem überfallenen Land abziehen zu müssen. Die Gefahr für den Kreml besteht allerdings darin, dass die Zustimmung im Land zu dem Krieg bei hohen Verlusten von Wehrpflichtigen schnell sinken könnte.
Der Kommandeur der tschetschenischen Spezialeinheit »Achmat«, Apti Alaudinow, wies aufkommende Kritik bereits mit der Bemerkung zurück, Russland brauche keine jungen Männer, die nicht bereit seien, das Land zu verteidigen.
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