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Russische Offensive gegen ukrainische Frontstadt Awdijiwka

Russlands Militär greift massiv die umkämpfte Stadt Awdijiwka in der Region Donezk an.

Awdijiwka
Ein ukrainischer Soldat im Einsatz in der Nähe der umkämpften Stadt Awdijiwka. Foto: LIBKOS/DPA
Ein ukrainischer Soldat im Einsatz in der Nähe der umkämpften Stadt Awdijiwka.
Foto: LIBKOS/DPA

Bei der Industriestadt Awidijiwka in der Ostukraine wehren sich ukrainische Truppen nach Kräften gegen eine unvermittelte russische Offensive. 13 russische Angriffe seien bei Awidijwka abgewehrt worden, 10 weitere bei dem etwas nördlich gelegenen Dorf Stepowe, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwochabend mit.

Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, nannte die russischen Angriffe die schwersten seit Beginn der Invasion im Februar 2022. Dabei seien am Dienstag etwa 60 Panzer eingesetzt worden. Aktuell griffen russische Infanteriegruppen mit Unterstützung aus der Luft, aber ohne Panzertechnik an, sagte er dem Radiosender Donbass Realiji. Allein am Mittwoch seien mehr 23 Raketen auf das Stadtgebiet abgefeuert worden. Russische Quellen berichteten über Geländegewinne nördlich von Awdijiwka. Unabhängig lassen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.

Awdijiwka liegt nur wenige Kilometer von Donezk entfernt und ist seit 2014 Frontstadt, als im Osten die Kämpfe zwischen den von Moskau geführten Separatisten und der ukrainischen Armee begannen. Als Russland 2022 seine großangelegte Invasion begann, hatte die von einer großen Kokerei geprägte Stadt noch über 30.000 Einwohner. Mehrere Hundert sollen trotz Beschuss noch dort ausharren. Der russische Angriff soll nach Einschätzung von Militärexperten Druck von anderen Frontabschnitten nehmen und ukrainische Kräfte binden.

© dpa-infocom, dpa:231011-99-522912/4