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Republikanerin Haley will ins Weiße Haus

Viele kennen sie noch aus ihrer Zeit als UN-Botschafterin. Sie war eines der prominentesten Gesichter des Teams rund um Trump. Nun stellt sich Nikki Haley gegen ihren ehemaligen Chef.

Nikki Haley
War von 2011 bis 2017 als erste Frau Gouverneurin von South Carolina: Nikki Haley. Foto: Manish Swarup
War von 2011 bis 2017 als erste Frau Gouverneurin von South Carolina: Nikki Haley.
Foto: Manish Swarup

Die frühere US-amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley hat ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 verkündet und ist damit die erste prominente Herausforderin des früheren US-Präsidenten Donald Trump.

Es sei an der Zeit für eine neue Generation von Führungskräften, sagte die Republikanerin in einem Video. Die 51-Jährige muss sich nun bei parteiinternen Vorwahlen gegen Trump durchsetzen, der seine Kandidatur bereits angekündigt hat.

Die Republikanerin war während Trumps Amtszeit von Januar 2017 bis Ende 2018 Botschafterin bei den Vereinten Nationen - und von 2011 bis 2017 als erste Frau Gouverneurin von South Carolina. Als Botschafterin stand Haley auch für Trumps UN-Politik, die viele Diplomaten kritisch sahen. Trotzdem erarbeitete sich Haley über die Parteigrenzen hinweg Respekt. Die erzkonservative Politikerin wurde immer wieder für höhere Ämter gehandelt. Im Anschluss an ihre Zeit bei der UN saß die Tochter indischer Einwanderer kurzzeitig als Verwaltungsrätin im Direktorium des Flugzeugbauers Boeing.

Bisher keine guten Umfragewerte für Haley

Das Verhältnis zwischen Trump und Haley ist gespalten. In den Vorwahlen zur Präsidentenwahl 2016 engagierte sie sich zunächst für Trumps republikanischen Herausforderer Marco Rubio. Nach der Wahl schloss sich Haley dennoch Trumps Mannschaft an und die beiden lobten sich gegenseitig immer wieder öffentlich. Eigentlich hatte Haley erklärt, nicht gegen den 76-Jährigen ins Rennen ums Weiße Haus gehen zu wollen, sollte dieser antreten. Trump hatte seine Kandidatur bereits im November erklärt.

Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten noch mehr prominente Republikaner ihren Hut in den Ring werfen - darunter der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, und der frühere US-Vize Mike Pence. In Umfragen schneidet Haley im Vergleich zu ihren potenziellen republikanischen Widersachern bisher nicht gut ab - ihre Werte liegen im niedrigen einstelligen Bereich.

Haley ist eine der wenigen Frauen, die in den vergangenen Jahren ihre Präsidentschaftskandidatur für die Republikaner erklärt haben. Eigentlich war ihre Ankündigung bei einer Rede am Mittwoch in Charleston erwartet worden. Die Veranstaltung dürfte nun ihr erster offizieller Wahlkampfauftritt werden. In ihrem nun veröffentlichten Video warnte sie, dass China und Russland auf dem Vormarsch seien und glaubten, dass die USA schikaniert und herumgeschubst werden könnten. Haley machte deutlich, dass sie sich nichts gefallen lassen wolle. »Und wenn du zurücktrittst, tut es ihnen mehr weh, wenn du Absätze trägst.«

Für die Demokraten hat bisher US-Präsident Joe Biden seine generelle Absicht erklärt, wieder antreten zu wollen. Eine offizielle Kandidatur hat er aber noch nicht verkündet.

© dpa-infocom, dpa:230214-99-591086/4