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Reporter ohne Grenzen: Taliban nehmen neun Journalisten fest

Seit ihrer Rückkehr an die Macht haben die Taliban die Pressefreiheit in Afghanistan stark eingeschränkt. Hunderte sind vor dem Regime geflohen. Wer geblieben ist, lebt in Unsicherheit.

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Taliban-Kämpfer patrouillieren im afghanischen Kandahar. Foto: Abdul Khaliq/DPA
Taliban-Kämpfer patrouillieren im afghanischen Kandahar.
Foto: Abdul Khaliq/DPA

Die militant-islamistischen Taliban haben in Afghanistan innerhalb kurzer Zeit laut Reporter ohne Grenzen neun Journalisten festgenommen.

Die Festnahmen seien in den vergangenen elf Tagen bei Razzien in fünf Provinzen erfolgt, teilte die Organisation mit. »Unter den afghanischen Medienschaffenden herrschen Angst und Unsicherheit«, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr demnach. Einer der Journalisten sei inzwischen wieder frei.

Am Montag hatte die afghanische Organisation NAI über die Inhaftierung von drei Reportern in der südlichen Provinz Kandahar berichtet. »Es gibt keinen eindeutigen Grund für die Verhaftung dieser Journalisten«, hieß es in einer Mitteilung.

Seit ihrer Rückkehr an die Macht vor zwei Jahren haben die Taliban die Pressefreiheit stark eingeschränkt. Hunderte Medienschaffende sind seitdem geflohen. Mehr als 80 Prozent der afghanischen Journalistinnen haben ihre Arbeit eingestellt. Der Druck der Taliban, vor allem durch den Geheimdienst, veranlasst viele Medien zur Selbstzensur.

© dpa-infocom, dpa:230816-99-857536/2