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Rückgang bei Corona-Zahlen um 33 Prozent - RKI bleibt vorsichtig

Mehrere Indikatoren deuten darauf hin, dass die Corona-Herbstwelle einen Dämpfer bekommen hat. Es gibt aber auch noch andere Krankheitserreger, mit deren Erstarken in den nächsten Wochen gerechnet wird.

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Mehrere Indiktaoren deuten darauf hin, dass die Corona-Herbstwelle einen Dämpfer bekommen hat. Foto: Bernd Weißbrod
Mehrere Indiktaoren deuten darauf hin, dass die Corona-Herbstwelle einen Dämpfer bekommen hat.
Foto: Bernd Weißbrod

Die rückläufige Entwicklung bei den gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Deutschland könnte laut Robert Koch-Institut (RKI) mit den Herbstferien zusammenhängen und nur vorübergehend sein. Vergangene Woche seien die Sieben-Tage-Inzidenzen in allen Bundesländern und Altersgruppen gesunken, heißt es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend.

»Hierbei muss weiterhin der Faktor der Schulferien mit bedacht werden, der sowohl Kontakt- als auch Testverhalten beeinflusst.« Der Inzidenz-Rückgang betrug demnach im Vergleich zur Woche zuvor insgesamt 33 Prozent.

In dieser Woche ist die Zahl der gemeldeten Ansteckungen weiter gesunken. Im Großteil der Bundesländer war am Montag oder Dienstag Feiertag.

Auch weniger schwere Krankheitsverläufe

Rückläufig war vorige Woche laut RKI-Bericht aber nicht nur die Inzidenz: Auch wurden weniger schwere Covid-19-Verläufe erfasst. Die geschätzte Zahl der Arztbesuche in dem Zusammenhang fiel im Wochenvergleich ebenfalls geringer aus, ebenso die Zahl der Labortests auf Sars-CoV-2. Bei der Viruslast im Abwasser zeigte sich beim Großteil der untersuchten Standorte ein fallender Trend - diese Art der Überwachung ist unabhängig von der Inanspruchnahme von Tests.

Insgesamt rechnet das RKI in den kommenden Wochen mit einer hohen Zahl an Atemwegserkrankungen. »Insbesondere die Positivenrate und die Zahl der Erkrankungen durch Influenza zeigen einen steigenden Trend, zudem führen RSV-Infektionen insbesondere bei Kleinkindern zu vermehrten Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen.« RSV steht für Respiratorisches Synzytial-Virus. Der Erreger hatte bereits vergangenes Jahr für eine außergewöhnliche Welle in einigen Ländern gesorgt, was auch als Folge der Pandemie gilt.

Omikron-Sublinie dominant

Unverändert herrscht in Deutschland nach den aktuellsten verfügbaren Daten von vorvergangener Woche die Omikron-Sublinie BA.5 vor - mit 96 Prozent, wie aus dem Bericht hervorgeht. Neue Abkömmlinge von BA.5 wie BQ.1 und BQ.1.1, die sich nach Modellierungen der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC in den kommenden Wochen durchsetzen dürften, nehmen auch in Deutschland zu. Das Niveau sei aber mit je rund drei Prozent Anteil in einer Stichprobe sehr niedrig, schreibt das RKI. Bisher gibt es Fachleuten zufolge auch keine Anzeichen, dass der etwa in sozialen Medien gebrauchte Spitzname von BQ.1.1 - »Höllenhund« - Programm ist.

Im Oktober sind laut einem weiteren RKI-Bericht speziell zu Covid-19-Immunisierungen vom Donnerstag mehr als zwei Millionen Impfungen bundesweit verabreicht worden. Fortschritte gebe es insbesondere bei zweiten Auffrischimpfungen, die etwa älteren Menschen empfohlen werden. Aber: »Bei den Bewohnenden und Gästen von Langzeitpflegeeinrichtungen lässt sich nur ein langsamer Anstieg der Impfquoten für die 2. Auffrischimpfung beobachten«, schreibt das RKI. Es ruft dazu auf, die Grippeschutzimpfung »unbedingt« zum Anlass zu nehmen, um auch den Covid-19-Schutz der gefährdeten Gruppe zu vervollständigen. (dpa)