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Pro-Kopf-Verschuldung auf Rekordhoch

Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände und Sozialversicherung hatten Ende 2022 zusammen 2368 Milliarden Euro Schulden. Damit ist die Pro-Kopf-Verschuldung auf ein Rekordhoch gestiegen.

Finanzen
Rekord: Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 28.164 Euro. Foto: Patrick Pleul/DPA
Rekord: Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 28.164 Euro.
Foto: Patrick Pleul/DPA

Die öffentliche Verschuldung in Deutschland ist im vergangenen Jahr mit 2368 Milliarden Euro auf ein Rekordhoch gestiegen. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 28.164 Euro, wie das Statistische Bundesamt berichtete.

Demnach sind es 244 Euro mehr als Ende 2021. Der Öffentliche Gesamthaushalt besteht aus Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte.

Die öffentliche Verschuldung stieg zum Jahresende 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Prozent oder 47,1 Milliarden Euro und damit auf den höchsten nationalen Schuldenstand, der am Ende eines Jahres in der Schuldenstatistik gemessen wurde. Dieser Zuwachs kam durch Schuldenanstiege beim Bund und bei den Gemeinden zustande, während die Länder und die Sozialversicherung Schulden abbauen konnten, hieß es.

Der Bund war Ende 2022 mit 1620,4 Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 71,9 Milliarden Euro beziehungsweise 4,6 Prozent, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Auf die Einwohnerzahl Deutschlands umgerechnet betrugen die Schulden des Bundes 19.272 Euro pro Kopf.

Schulden in den Stadtstaaten am höchsten

Die Schulden der Länder dagegen sanken im Vergleich zu 2021 um 31,7 Milliarden Euro beziehungsweise 5,0 Prozent auf 606,9 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Schuldenstand pro Kopf betrug 7218 Euro. Trotz Rückgängen waren die Schulden pro Kopf in den Stadtstaaten weiterhin am höchsten, wobei sie in Bremen bei 33.264 Euro, in Hamburg bei 17.731 Euro und in Berlin bei 16.564 Euro lagen.

Bei den Flächenländern hatte das Saarland mit 13.651 Euro wie schon 2021 die höchste Verschuldung je Einwohnerin und Einwohner, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 11.188 Euro. Am niedrigsten war die Pro-Kopf-Verschuldung im Ländervergleich wie bereits in den Vorjahren in Sachsen mit 1352 Euro und Bayern mit 1425 Euro.

Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs um 6,9 Milliarden Euro beziehungsweise 5,1 Prozent auf 140,8 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich den Angaben zufolge eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1809 Euro. Am höchsten war die Pro-Kopf-Verschuldung der Kommunen in Rheinland-Pfalz, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, am geringsten in Brandenburg und Sachsen.

© dpa-infocom, dpa:230728-99-570042/7