Tschechien plant die Beschaffung von 77 Leopard-Kampfpanzern in der modernen Ausführung 2A8 aus deutscher Produktion. Das kündigte die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova bei einem Besuch ihres deutschen Amtskollegen Boris Pistorius in Prag an.
Das sei ein sehr guter und ein sehr wichtiger Schritt, betonte der SPD-Politiker Pistorius. »Wir freuen uns sehr darüber, weil es die Interoperabilität erhöht, die Fähigkeit miteinander zu arbeiten.«
Ein anfänglicher Rahmenvertrag sei bereits unterzeichnet worden, weitere Staaten könnten sich anschließen. Über die Details werde noch verhandelt. »Wenn mehr Länder dazukommen, ist die Grenze nach oben hin offen«, sagte Pistorius.
Entscheidender Unterstützer der Ukraine
Tschechien gilt als entschiedener Unterstützer der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Invasion. Zu den aktuellen Sorgen im tschechischen Nachbarland Polen angesichts der Verlegung von russischen Wagner-Söldnern nach Belarus sagte Pistorius: »Da, wo unsere polnischen Freunde Unterstützung brauchen, im Falle des Falles werden sie sie bekommen.«
Im Rahmen eines Ringtauschs hatte Tschechien von Deutschland bereits die ersten von 14 Leopard-Panzern in der älteren Ausführung 2A4 erhalten. Die Lieferung umfasst zudem einen Bergepanzer Büffel und soll bis Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen werden. Der Nato-Mitgliedstaat bekommt damit modernen Ersatz für an die Ukraine gelieferte T72-Panzer sowjetischer Bauart.
Als erster deutscher Verteidigungsminister besuchte Pistorius in Prag die Gedenkstätte für die Opfer der sogenannten »Heydrichiade« und legte dort Blumen nieder. Cernochova zeigte sich gerührt über diese Geste. Mit »Heydrichiade« werden die Terrormaßnahmen während der deutschen Besatzung nach dem Attentat auf den SS-Führer Reinhard Heydrich im Jahr 1942 gezeichnet.
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