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Philippinen werfen China Laser-Angriff vor

Schon lange kommt es im Südchinesischen Meer wegen Gebietskonflikten immer wieder zu Zwischenfällen. Nun sehen die Philippinen sogar ihre »Sicherheit als Staat« bedroht.

Chinesisches Militärschiff
Ein Schiff der chinesischen Küstenwache im Südchinesischen Meer - aufgenommen von der philippinischen Küstenwache. Foto: Uncredited
Ein Schiff der chinesischen Küstenwache im Südchinesischen Meer - aufgenommen von der philippinischen Küstenwache.
Foto: Uncredited

Die Philippinen haben China vorgeworfen, einen Angriff mit einem militärischen Laser auf eines ihrer Küstenschutzschiffe im Südchinesischen Meer verübt zu haben. Das Außenministerium legte am Dienstag offiziell Protest bei der chinesischen Botschaft in Manila ein. Die Aktionen der chinesischen Küstenwache stellten »eine Bedrohung für die philippinische Souveränität und Sicherheit als Staat« dar, hieß es in der Beschwerde.

Durch den Laserstrahl seien einige Besatzungsmitglieder der "BRP Malapascua" vorübergehend erblindet, hatte die Küstenwache am Montag mitgeteilt. Sie sprach von einer "eklatanten Missachtung" der philippinischen Souveränitätsrechte". Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits am 6. Februar nahe des Second Thomas Shoal. Das unter Wasser gelegene Riff gehört zu den Spratly-Inseln. Ein gestrandetes Transportschiff aus dem Zweiten Weltkrieg wird dort vom philippinischen Militär als Außenposten genutzt.

China beansprucht die gesamten strategisch wichtige Inselgruppe für sich, während Brunei, Malaysia und die Philippinen jeweils einen Teil der Inseln für sich reklamieren. Auf vielen der ansonsten unbewohnten Inseln gibt es Militärgarnisonen.

China ignoriert Urteil von 2016

Die »Malapascua« hatte ein Schiff der philippinischen Marine eskortiert, das Lebensmittel, Vorräte und neues Personal zu dem Außenposten bringen sollte. Als Folge des Laser-Einsatzes war das Schiff gezwungen, das Gebiet wieder zu verlassen.

Die Sprecherin des Außenministeriums, Teresita Daza, sagte, der Vorfall habe sich nur einen Monat nach dem Besuch des philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. in Peking ereignet. Dabei hätten sich Marcos Jr. und der chinesische Präsident Xi Jinping darauf geeinigt, »maritime Differenzen durch Diplomatie und Dialog zu bewältigen, ohne auf Gewalt und Einschüchterung zurückzugreifen«.

Im Südchinesischen Meer kommt es wegen der Gebietskonflikte immer wieder zu Zwischenfällen. China beansprucht 80 Prozent des rohstoffreichen Meeresgebietes mit wichtigen Schifffahrtsstraßen. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Ansprüche zurück. Peking ignoriert das Urteil.

© dpa-infocom, dpa:230214-99-586947/2