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Pence kritisiert Trump wegen Dinner mit Kanye West

Trump habe »äußerst schlechtes Urteilsvermögen bewiesen«, so sein Ex-Vizepräsident. Pence fordert eine Entschuldigung für das Abendessen mit dem umstrittenen Rapper und einem rechtsextremen Nationalisten.

Mike Pence
Der ehemalige Vizepräsident Mike Pence war einst ein loyaler Verbündeter von Donald Trump. Foto: Manuel Balce Ceneta
Der ehemalige Vizepräsident Mike Pence war einst ein loyaler Verbündeter von Donald Trump.
Foto: Manuel Balce Ceneta

Der als einst als treuer Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump bekannte Republikaner Mike Pence hat seinen früheren Chef für ein Abendessen mit Rapper Kanye West kritisiert. Trumps Dinner, bei dem auch der rechtsextreme Nationalist Nick Fuentes dabei war, verlange nach einer öffentlichen Entschuldigung, sagte Pence dem Sender NewsNation. »Ich denke, der Präsident hat ein äußerst schlechtes Urteilsvermögen bewiesen, als er diesen Personen einen Platz am Tisch einräumte.« Sowohl Fuentes als auch West, der sich mittlerweile Ye nennt, sind bekannt dafür, Verschwörungstheorien und antisemitische Parolen zu verbreiten.

»Es war falsch von Präsident Trump, einem weißen Nationalisten, einem Antisemiten und einem Holocaust-Leugner einen Platz am Tisch zu geben, und ich denke, er sollte sich dafür entschuldigen«, sagte Pence. Er glaube zwar nicht, dass Trump ein Antisemit oder Rassist sei - sonst hätte er nicht für ihn gearbeitet. Allerdings sollte Trump die »hasserfüllte Rhetorik« seiner Gäste öffentlich verurteilen.

Trump hatte West und Fuentes vergangene Woche in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida empfangen. Als es daraufhin Kritik hagelte, behauptete er, Fuentes nicht gekannt zu haben. Über West schrieb Trump in dem von ihm mitgegründeten Netzwerk »Truth Social«: »Wie auch immer, wir kamen gut miteinander aus, er äußerte keinen Antisemitismus.«

Der 63-jährige Pence war einst ein loyaler Verbündeter Trumps, distanzierte sich aber zuletzt von seinem ehemaligen Vorgesetzten. Jüngst erklärte er, über eine Präsidentschaftskandidatur nachzudenken und dann auch bereit zu sein, gegen Trump anzutreten. Der 13 Jahre ältere Ex-Präsident hatte vor knapp zwei Wochen erklärt, für die Republikaner 2024 noch einmal ins Rennen um das Weiße Haus gehen zu wollen.

© dpa-infocom, dpa:221129-99-701520/2