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Patriot-Kampfstaffeln auf dem Weg nach Polen

Nach dem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet im November 2022 wurde vereinbart, dass deutsche Patriot-Raketenabwehrsysteme nach Polen verlegt werden. Die Bundeswehr hat heute damit begonnen.

Patriot-Kampfstaffel
Die Flugabwehrraketengruppe 24: Der Einsatz ist zunächst auf sechs Monate befristet. Foto: Bernd Wüstneck
Die Flugabwehrraketengruppe 24: Der Einsatz ist zunächst auf sechs Monate befristet.
Foto: Bernd Wüstneck

Die Bundeswehr hat mit der Verlegung der ersten beiden der drei zugesagten Patriot-Flugabwehrraketenstaffeln von Deutschland nach Polen begonnen.

Drei Konvois mit 40 Fahrzeugen und 150 Soldaten brachen von Gnoien (Kreis Rostock) aus auf. Die Flugabwehrsysteme sollen Einsatzstellungen im Umfeld der Stadt Zamość im Südosten Polens beziehen, wo die Konvois am Mittwochnachmittag ankommen sollen. Von dort sind es rund 60 Kilometer bis zu ukrainischen Grenze und 110 Kilometer bis zur ukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg). In den nächsten Tagen soll die dritte Staffel folgen. 

Schon seit 16. Januar sind Bundeswehrsoldaten in Polen vor Ort, um gemeinsam mit polnischen Einheiten die Aufnahme der Komponenten des Waffensystems sicherzustellen. »Patriot ist ein rein defensives System«, sagte der deutsche Kontingentführer der Bundeswehrkräfte in Polen, Oberst Jörg Sievers. Ziel sei es, den Nato-Luftraum und damit auch das polnische Staatsgebiet, die Infrastruktur und die Bevölkerung zu schützen. Der Einsatz ist zunächst auf sechs Monate befristet. Polens Nachbarland Ukraine befindet sich seit dem russischen Angriff im Februar 2022 im Krieg mit Russland.  

Nach einem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet im November vorigen Jahres hatten die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihr polnischer Amtskollege Mariusz Blaszczak vereinbart, dass deutsche Patriot-Raketenabwehrsysteme nach Polen verlegt werden. Sievers erinnerte daran, dass bei dem Fehlschuss damals zwei polnische Staatsbürger ums Leben kamen. Mit den Patriots sei zu hoffen, dass solche Unfälle künftig verhindert werden könnten. 

© dpa-infocom, dpa:230123-99-323856/5