Die mehrheitlich republikanischen Abgeordneten im US-Bundesstaat Montana haben das einzige transgeschlechtliche Mitglied von Sitzungen des Abgeordnetenhauses ausgeschlossen. Die Parlamentarierin Zooey Zephyr darf zwar weiterhin abstimmen, aber bis zum Ende der Sitzungsperiode am 5. Mai nicht mehr persönlich an den Sitzungen der Kammer teilnehmen, entschieden die Abgeordneten gestern. Es ist die jüngste Eskalation im Kampf von US-Konservativen gegen die Rechte queerer Menschen in den USA.
Zephyr hatte während einer Debatte über ein gesetzliches Verbot von geschlechtsangleichenden Hormontherapien und chirurgischen Eingriffen bei transgeschlechtlichen Minderjährigen gesagt, die Befürworter eines solchen Verbots hätten »Blut an ihren Händen«. Sie bezog sich damit auf Studien, die belegten, dass derartige Therapien das Selbstmordrisiko bei transgeschlechtlichen Jugendlichen verringere. Mit der Aussage habe sie gegen die guten Sitten der Parlamentskammer verstoßen, so der Vorwurf, der zu ihrem Ausschluss führte.
In mehr als einem Dutzend von Republikanern regierten US-Bundesstaaten sind geschlechtsangleichende Therapien für Jugendliche inzwischen ganz oder teilweise verboten. Viele dieser Verbote wurden erst in den vergangenen Monaten erlassen. Sie verdeutlichen die sich vertiefenden Gräben zwischen konservativen und progressiven Kräften in den USA. Die Debatte um die Rechte queerer Menschen ist einer der Kristallisationspunkte dieser Auseinandersetzung.
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