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Papst kritisiert Ausbeutung des Kontinents Afrika

Das Oberhaupt der Katholiken besucht Ende des Monats zwei afrikanische Länder. Vor seiner Stippvisite spricht er von großem Unrecht und wirft vielen Weltmächten Plünderungen vor.

Papst Franziskus
Seine Afrika-Reise war bereits im vorigen Juli geplant, wurde dann aber wegen seiner Knieleiden verschoben: Papst Franziskus. Foto: Andrew Medichini
Seine Afrika-Reise war bereits im vorigen Juli geplant, wurde dann aber wegen seiner Knieleiden verschoben: Papst Franziskus.
Foto: Andrew Medichini

Papst Franziskus hat vor seiner Ende Januar geplanten Afrika-Reise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan die Ausbeutung des Kontinents und dessen Einwohnern verurteilt.

»Diese Idee, dass Afrika existiert, um ausgebeutet zu werden, ist das größte Unrecht; aber sie ist im kollektiven Unterbewusstsein vieler Menschen und das muss geändert werden«, sagte der Pontifex in einem Interview des spanischen Magazins »Mundo Negro«, das am Wochenende veröffentlicht wurde. Das Oberhaupt der Katholiken will die beiden afrikanischen Länder vom 31. Januar bis 5. Februar besuchen.

Franziskus mahnte darüber hinaus, das Afrika nicht nur reich an Bodenschätzen sei. Der »geistige Reichtum« des Kontinents bestehe aus so vielen Menschen, aus Jungen und Mädchen, die intelligent und gebildet seien, sagte der Papst. Viele Weltmächte konzentrierten sich in Afrika auf Plünderungen, »aber sie sehen nicht die Intelligenz, die Größe, die Kunst der Menschen«, kritisierte er.

Papst trifft auch Opfer von Gewalt

Die Reise war bereits im vorigen Juli geplant, wurde dann aber wegen Franziskus' Knieleiden verschoben. Anders als damals vorgesehen wird diesmal auf einen Kurzbesuch von Goma im Osten des Kongos verzichtet. »Ich kann dort nicht hinfahren, weil Guerillas dort weit vorgedrungen sind«, sagte er. Er selbst habe zwar keine Angst, glaube aber, dass seine Anwesenheit und dabei mögliche größere Zusammenkünfte von Menschen ein Risiko darstellen könnten. »Dann werfen sie eine Bombe ins Stadion und töten viele Menschen«, befürchtete Franziskus in dem Gespräch mit dem Magazin, das von der Ordensgemeinschaft der Comboni-Missionare in Madrid herausgegeben wird.

Vom 31. Januar bis 3. Februar hält sich der Papst in Kongos Hauptstadt Kinshasa auf und trifft dort unter anderem Opfer von Gewalt aus dem Osten des Landes. Danach geht es weiter nach Juba, der Hauptstadt des Südsudan. Bei dem dortigen Besuch wird er begleitet vom Primas der anglikanischen Kirche sowie dem Moderator der Kirche von Schottland. Die Demokratische Republik Kongo und der Südsudan leiden heftig unter bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen und humanitären Krisen.

© dpa-infocom, dpa:230115-99-226838/2