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»Pandora Papers« werden von Hessen bundesweit ausgewertet

Mindestens 10,4 Millionen Dokumente über potenzielle Steuerkriminalität liegen in Hessen. Finanzminister Michael Boddenberg spricht schon jetzt von ersten, erkennbar prüfungswürdigen Fällen.

Finanzminister Boddenberg
Michael Boddenberg (CDU) hat erklärt, dass Hessen die Pandora Papers gekauft hat. Foto: Arne Dedert/DPA
Michael Boddenberg (CDU) hat erklärt, dass Hessen die Pandora Papers gekauft hat.
Foto: Arne Dedert/DPA

Hessen wertet federführend die Daten aus den »Pandora Papers« zu möglicher Steuerkriminalität aus. Das Bundesland hat die Papiere gekauft, wie Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) in Wiesbaden mitteilte.

Die hessische Steuerverwaltung werde die Unterlagen für ganz Deutschland und auch für Ermittlungsbehörden im Ausland auswerten. Nach den Worten einer Ministeriumssprecherin liegt der Kaufpreis in sechsstelliger Höhe.

Die »Pandora Papers« waren im Oktober 2021 bekannt geworden. An den Recherchen waren unter anderem »Süddeutsche Zeitung«, NDR und WDR beteiligt. Hunderte Politiker, Amtsträger, Firmenvorstände und Spitzensportler in aller Welt sollen jahrelang Finanzdienstleister genutzt haben, um ihre Vermögen und Wertgegenstände zu verstecken.

3,8 Terabyte Daten

»Wie werthaltig die Pandora Papers aus steuerlicher Sicht sind, werden die Auswertung und die sich anschließenden Ermittlungen der unterschiedlichsten Behörden ergeben«, teilte der Finanzminister mit. Erste Hinweise auf prüfungswürdige Fälle seien bereits erkennbar.

»Unsere Expertinnen und Experten haben die uns angebotenen Daten eingehend geprüft und als authentisch und verwertbar eingestuft«, erläuterte Boddenberg. Es lägen mehr als 3,8 Terabyte Daten vor, die sich auf mindestens 10,4 Millionen Dokumente erstreckten.

Hessen hatte bereits die »Panama Papers« federführend für die Steuerbehörden in Deutschland ausgewertet und dabei mit zahlreichen nationalen und internationalen Ermittlerinnen und Ermittlern zusammengearbeitet. Die Veröffentlichung der »Panama Papers« 2016 führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer internationalen Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.

© dpa-infocom, dpa:230626-99-187523/2