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Palästinenser: 16-Jähriger bei Konfrontationen erschossen

Bei neuen Unruhen im Westjordanland soll ein palästinensischer Jugendlicher von israelischen Soldaten getötet worden sein. Dutzende Palästinenser hätten Steine auf die Einsatzkräfte geschleudert.

Israelischer Soldat
Ein israelischer Soldat legt seine Waffe an bei Zusammenstößen mit palästinensischen Demonstranten (Archivbild). Foto: Shadi Jarar'ah
Ein israelischer Soldat legt seine Waffe an bei Zusammenstößen mit palästinensischen Demonstranten (Archivbild).
Foto: Shadi Jarar'ah

Israelische Soldaten haben nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen einen 16-Jährigen bei Bethlehem im besetzten Westjordanland erschossen.

Der Jugendliche sei durch einen Schuss in die Brust getötet worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Nach Angaben der israelischen Armee hätten Dutzende Palästinenser Steine auf die Einsatzkräfte geschleudert. Nachdem diese trotz Warnschüssen nicht aufgehört hätten, sei auf Verdächtige geschossen worden, hieß es weiter. Die Berichte über einen Toten würden derzeit geprüft.

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit langem extrem angespannt. Immer wieder kommt es im Westjordanland zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und dem israelischen Militär. Die Armee führt dort seit einer Reihe von Anschlägen vermehrt Razzien durch.

Am Freitagnachmittag nahm die israelische Armee in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland einen gesuchten Palästinenser fest. Israels Armee wirft ihm vor, an Anschlägen gegen Israelis beteiligt gewesen zu sein. Mindestens vier Palästinenser wurden nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur »Wafa« bei Konfrontationen verletzt.

Seit Beginn des Jahres wurden 98 Palästinenser etwa bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen erschossen. Im gleichen Zeitraum kamen 17 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben.

© dpa-infocom, dpa:230428-99-492488/2