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Oslo gedenkt Anschlagsopfern mit Gottesdienst

Es war möglicherweise ein islamistischer Terroranschlag mit zwei Toten und mehr als 20 Verletzten. Mit einem Gottesdienst wurde heute der Opfer gedacht.

In Gedenken
In Gedenken an die Opfer: Blumen, Regenbogenfahnen und Schilder liegen am Tatort. Foto: Martin Solhaug Standal
In Gedenken an die Opfer: Blumen, Regenbogenfahnen und Schilder liegen am Tatort.
Foto: Martin Solhaug Standal

Nach einem möglicherweise islamistisch motivierten Terroranschlag ist in Oslo mit einem Gottesdienst der Opfer gedacht worden.

»Wir haben uns in Trauer, Verzweiflung und Ohnmacht versammelt«, sagte Dekanin Anne-May Grasaas bei der Messe im Dom der norwegischen Hauptstadt, wie die Zeitung »Verdens Gang« berichtete. Bei dem Anschlag waren in einem Kneipenviertel zwei Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden. Grasaas sagte, damit auch die Vielfalt angegriffen worden, die sich das Land erkämpft habe.

Der Angreifer hatte in der Nacht zum Samstag rund um eine beliebte Schwulen-Bar Schüsse abgefeuert. Der norwegische Geheimdienst PST stuft die Attacke als islamistischen Terroranschlag ein. Der mutmaßliche Angreifer, ein 42 Jahre alter Norweger mit iranischen Wurzeln, wurde festgenommen. Die Ermittlungen laufen.

An dem Gottedienst nahmen auch Ministerpräsident Jonas Gahr Støre sowie Kronprinzessin Mette-Marit teil. Kronprinz Haakon musste Medienberichten zufolge wegen einer Corona-Infektion absagen.

Regierungschef Støre rief die Bevölkerung auf, sich gegen Hass zu wenden und weiter für eine vielfältige Gesellschaft einzustehen. Den Muslimen in Norwegen sicherte er zu, dass sie Teil der Gemeinschaft seien. Er wisse, dass viele von ihnen bestürzt darüber seien, dass der Angreifer aus islamistischen Motiven gehandelt haben soll.

Bericht der Zeitung »Verdens Gang«

NRK-Bericht

© dpa-infocom, dpa:220626-99-802740/4