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Oberster US-Richter bekam Reisen mit Privatjet spendiert

Luxusreisen inklusive Privatjet, Hotelbuchungen, Jacht: Clarence Thomas sorgt mit seiner Nähe zu einem konservativen Großspender für Schlagzeilen. Der 75-jährige US-Richter gilt als Stimme am rechten Rand.

Clarence Thomas
US-Richter Clarence Thomas hat Flüge in einer Maschine des Immobilienmoguls Harlan Crow sowie Hotelbuchungen auf dessen Kosten offengelegt. Foto: J. Scott Applewhite/DPA
US-Richter Clarence Thomas hat Flüge in einer Maschine des Immobilienmoguls Harlan Crow sowie Hotelbuchungen auf dessen Kosten offengelegt.
Foto: J. Scott Applewhite/DPA

Nach öffentlicher Kritik an mehreren Privatreisen auf Kosten eines konservativen Milliardärs hat der einflussreiche US-Richter Clarence Thomas einen Rechenschaftsbericht dazu vorgelegt. In dem gestern vom Obersten Gericht des Landes veröffentlichten Bericht legte der Jurist Flüge in einer Maschine des Immobilienmoguls Harlan Crow sowie Hotelbuchungen auf dessen Kosten offen.

Der erzkonservative Richter begründete die umstrittene Praxis damit, dass ihm aus Sicherheitsgründen zum Verzicht auf Linienflüge geraten worden sei. Hintergrund sei seine ablehnende Haltung zum Abtreibungsrecht und die Reaktion gewaltbereiter Linker darauf.

Am Supreme Court, dessen neun Richter auf Lebenszeit ernannt werden und gesellschaftspolitisch wegweisende Urteile fällen, gilt Thomas als Stimme am rechten Rand. Gerade bei Streitthemen, die christliche Wertvorstellungen berühren und ähnlich polarisieren wie das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, vertritt er in der Regel stramm konservative Positionen.

Umso mehr geriet der 75-Jährige in die Kritik, als im Frühjahr Berichte über spendierte Reisen und die Annahme anderer Gefälligkeiten publik wurden. Laut Investigativ-Recherchen von »ProPublica« wurden Thomas' Luxusreisen über Jahre von Harlan Crow finanziert, einem Großspender für konservative Projekte. Als Beispiel führte »ProPublica« eine Reise nach Indonesien im Jahr 2019 auf, für die Thomas und seine Ehefrau Ginni Crows Jacht und dessen Privatjet nutzen durften. Dass der Richter dazu lange schwieg und keine Stellung bezog, ließ die Kritik umso lauter werden.

© dpa-infocom, dpa:230831-99-32833/5