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NRW: Nach Anti-Terror-Einsatz - Brüder bleiben in U-Haft

Sie sollen im Auftrag der IS-Terrormiliz einen Anschlag in Deutschland geplant haben. Doch ein Spezialkommande konnte sie festnehmen. Gegen die beiden Brüder wurden nun neue Haftbefehle verkündet.

Polizei
Anti-Terror-Ermittler bei der Festnahme des 32-jährigen Verdächtigen am 8. Januar. Foto: Karsten Wickern
Anti-Terror-Ermittler bei der Festnahme des 32-jährigen Verdächtigen am 8. Januar.
Foto: Karsten Wickern

Der Verdacht gegen die in Castrop-Rauxel festgenommenen mutmaßlichen Terror-Planer hat sich nach Ansicht der Ermittler weiter erhärtet.

Gegen den 32 Jahre alten Verdächtigen sei ein neuer Haftbefehl verkündet worden, der nunmehr auch die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat umfasst, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf. Bei seinem 25 Jahre alten Bruder sei ein entsprechender Haftbefehl beantragt worden, darüber werde wohl kommende Woche entschieden.

Die Verteidiger der beiden Iraner hatten Haftprüfungen beantragt, die am Donnerstag und Freitag stattfinden sollten, zogen diese aber wieder zurück. Die Brüder bleiben somit in Untersuchungshaft. Die Haftbefehle waren zunächst wegen der Verabredung zu einem Verbrechen, nämlich Mord, erlassen worden.

Die beiden waren in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar von einem Spezialeinsatzkommando festgenommen worden. Laut früheren Angaben der Ermittler sollen sie versucht haben, an Cyanid und Rizin zu kommen, um Menschen zu ermorden. Aus einem am Montag ausgesendeten Bericht des NRW-Justizministeriums geht hervor, dass die beiden ursprünglich einen Anschlag am Silvesterabend im Auftrag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geplant haben sollen. Die Verdächtigen hatten sich demnach via Telegram unterhalten, dass ihnen noch Eisenpulver fehle. Ein bisschen habe er inzwischen bekommen, schrieb demnach der 32-Jährige schließlich am 7. Januar kurz vor der Razzia.

Hergestellte Giftstoffe seien nach wie vor nicht gefunden worden, betonte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Freitag. »Wir gehen auch nicht davon aus, dass es die gibt«, sagte er. Es seien aber Grundstoffe zur Herstellung von Gift gefunden worden, außerdem untermauerten sichergestellte Daten den Tatvorwurf.

© dpa-infocom, dpa:230120-99-292276/4