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Nordirland: Polizei entdeckt mutmaßliche Rohrbomben

US-Präsident Biden wird zur Würdigung des vor 25 Jahren ausgehandelten Karfreitagsabkommens in Nordirland erwartet. Kurz vor seiner Ankunft entdecken Ermittler offenbar Rohrbomben auf einem Friedhof.

Nordirland
Ein PSNI-Polizist patrouilliert auf dem Stadtfriedhof von Londonderry. Kurz vor der Ankunft von US-Präsident Biden in Nordirland fand die Polizei dort vier mutmaßliche Rohrbomben. Foto: Liam Mcburney
Ein PSNI-Polizist patrouilliert auf dem Stadtfriedhof von Londonderry. Kurz vor der Ankunft von US-Präsident Biden in Nordirland fand die Polizei dort vier mutmaßliche Rohrbomben.
Foto: Liam Mcburney

Kurz vor dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Nordirland hat die Polizei in der Stadt Londonderry vier mutmaßliche Rohrbomben entdeckt. Die Sprengsätze wurden laut den Ermittlern am Dienstag auf einem Friedhof gefunden, der tags zuvor Schauplatz eines Aufmarsches einer katholisch-republikanischen Gruppierung war. Sie seien entschärft worden und würden nun untersucht, hieß es in der Mitteilung der Polizei weiter.

Am Rande der nicht angemeldeten Kundgebung am Montag war es zu Ausschreitungen gekommen, bei denen ein Polizeiauto in Brand gesetzt wurde. Auch während der Durchsuchung des Friedhofs seien Steine, Flaschen und Molotow-Cocktails auf Polizeiautos geworfen worden, hieß es in der Mitteilung. Verletzt wurde ersten Erkenntnissen zufolge niemand. Die Stadt wird von katholischen Bewohnern nur Derry genannt.

Der US-Präsident wurde am Dienstagabend anlässlich des 25. Jahrestags des Karfreitagsabkommens in Nordirlands Hauptstadt Belfast erwartet. Der Friedensschluss von 1998 beendete einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg zwischen den meist katholischen Befürwortern einer Vereinigung der beiden Teile Irlands und den überwiegend protestantischen Anhängern der Union Nordirlands mit Großbritannien. Gewaltausbrüche sind selten geworden. Die Gesellschaft ist aber noch immer tief gespalten.

© dpa-infocom, dpa:230411-99-279720/3