Die pakistanische Wahlkommission hat mehr als einen Monat nach der Auflösung des Parlaments die Neuwahl für Januar angesetzt. Die Parlamentswahl soll nun in der letzten Januarwoche des kommenden Jahres stattfinden, heißt es in einem Statement des Kommissionssprechers, das auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) geteilt wurde.
Mit der Auflösung des Parlaments Anfang August trat in Pakistan die alte Regierung zurück. Neuwahlen müssen in der Regel innerhalb von 90 Tagen stattfinden. Im gleichen Monat gab die Wahlkommission jedoch die Verzögerung der Parlamentswahl bekannt und begründete dies mit einer Neuberechnung der Wahlkreise. Derzeit führt eine Übergangsregierung die Geschäfte der Atommacht. Die USA und die EU hatten Pakistan in den vergangenen Wochen zu fairen und zeitigen Wahlen aufgerufen, um die Wirtschaftskrise in dem südasiatischen Land nicht zu verschärfen.
Die Neuwahl findet in politisch turbulenten Zeiten statt. Das Land mit mehr als 240 Millionen Einwohnern steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Zudem tobt seit Monaten ein Machtkampf zwischen einflussreichen Familiendynastien und Ex-Premierminister Imran Khan. Der frühere Kricket-Star befindet sich derzeit im Zuge von Ermittlungen zur angeblichen Weitergabe vertraulicher diplomatischer Informationen in Untersuchungshaft.
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