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Neuer Look der CDU: Schwarz, Türkis und drei Streifen

In den Fernsehgrafiken an Wahlabenden hat die CDU meist schon einen schwarzen Balken - nun kommt die Farbe auch ins Parteilogo. Überhaupt soll eine aufgefrischte Optik die laufende Neuaufstellung ergänzen.

Neues Logo der CDU
»Die CDU wird wieder schwarz«, sagte Generalsekretär Carsten Linnemann. Foto: Kay Nietfeld/DPA
»Die CDU wird wieder schwarz«, sagte Generalsekretär Carsten Linnemann.
Foto: Kay Nietfeld/DPA

Die CDU präsentiert sich künftig mit einem neuen Parteidesign. Die drei Buchstaben CDU sind nach 50 Jahren wieder Schwarz statt Rot, und Grundfarbe ist ein helles Türkisblau, wie Generalsekretär Carsten Linnemann bei der Vorstellung in Berlin sagte.

Zum Logo gehören nun außerdem drei nach rechts oben weisende Streifen in Schwarz, Rot und Gelb. Mit der Neugestaltung soll das Erscheinungsbild auch bundesweit vereinheitlicht werden, nachdem einige CDU-Landesverbände bereits Blautöne verwendet hatten.

»Die CDU wird wieder schwarz«, sagte Linnemann auf der Bühne der frisch umdekorierten Parteizentrale. Und das stehe für Besonnenheit, Klarheit und Konzentration auf das Wesentliche. Die Buchstaben C, D und U waren einst schwarz, dann aber seit 1972 in Rot gehalten, wie es zur Erläuterung hieß. Die schwarz-rot-gelben Streifen sollen einen »CDU-Bogen« in den Nationalfarben darstellen, der für Aufbruch und Dynamik stehen soll. Kugelschreiber im neuen Look gibt es auch schon.

»Cadenabbia« und »Rhöndorf«: Verbindungen zu Adenauer

Besonders ins Auge fällt aber die neue Grundfarbe Türkis - auf den Flaggen vor dem Konrad-Adenauer-Haus, die lange in Orange gehalten waren, oder auf der großen Hintergrundwand an der Bühne im Foyer. Linnemann trat gleich Assoziationen entgegen, dass dies an das Türkis der befreundeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) oder das Blau der AfD angelehnt sein könne. In wahlkämpfenden CDU-Landesverbänden gebe es bereits seit 2017 einen Trend zu Blautönen, zuletzt etwa in der siegreichen Kampagne in Berlin oder aktuell bei der Hessen-CDU.

Im Designkonzept, das von der Agentur Guru entwickelt wurde, bekam das neue CDU-Türkis eine parteihistorische Aufladung. Die Grundfarbe heißt »Cadenabbia«, benannt nach dem italienischen Urlaubsort des ersten CDU-Kanzlers Konrad Adenauer. Und verkörpern soll das Vitalität, Zuversicht und Freiheit. Als »Ergänzungsfarbe« dient ein Dunkelblau namens »Rhöndorf«, benannt nach Adenauers Wohnort bei Bonn. Das neue Erscheinungsbild soll nun die Herzen der Landesverbände gewinnen, wie Linnemann sagte. Denn bei den CDU-Logos gibt es gestalterisch bisher ein ziemliches Kuddelmuddel von schwarz über orange bis blau und rot.

Parteien als Marke

Der neue Look soll Teil des Erneuerungsprozesses sein, den die CDU nach dem Machtverlust bei der Bundestagswahl 2021 angestoßen hatte. Dazu gehört ein frisches Grundsatzprogramm, das 2024 beschlossen werden soll - das aktuelle stammt noch von 2007. Dass das neue Logo nun schon vorab an den Start geht, hat auch organisatorische Gründe, wie die stellvertretende Generalsekretärin Christina Stumpp sagte - nämlich den nötigen Vorlauf bei den Vorbereitungen für Kommunalwahlen im Frühsommer 2024. Angaben zu den Kosten ihrer optischen Erneuerung machte die CDU nicht. Luftballons und Kugelschreiber im alten Design sollen aber auch noch weiter genutzt werden können, wie es hieß.

Dass Parteien ihre Marken ähnlich wie Unternehmen weiterentwickeln und auch immer wieder modernisieren, hat sich inzwischen eingespielt. Die FDP legte zum Beispiel 2014/2015 eine größere Renovierung hin, die auch ein neues Logo, neue Farben und eine modernere Schriftart umfasste. »Freie Demokraten« heißt es seitdem in blauer Schrift über einem magentafarbenen Balken mit den drei gelben Buchstaben FDP. Erst Mitte September präsentierten die Grünen ihr neues Grunddesign, das den vorherigen Look nach acht Jahren ablöste. Die neue Hauptfarbe »Tanne« ist dabei etwas dunkler als die bisherige Optik. Und stehen soll sie für die »Rolle als Regierungspartei und die damit verbundene Verantwortung gegenüber dem Land und seinen Menschen«, wie es hieß.

© dpa-infocom, dpa:230919-99-250481/4