Der bekannte Kremlgegner Alexej Nawalny ist in einem russischen Straflager eigenen Angaben zufolge bereits zum 15. Mal in eine enge Einzelzelle gesteckt worden.
»Gestern um acht Uhr abends wurde ich aus der Isolationszelle entlassen. Heute um 9.30 Uhr morgens bin ich wieder drin«, ließ Nawalny über sein Team auf Twitter ausrichten. Insgesamt habe er bereits 165 Tage in dem zwei mal drei Meter kleinen Räumchen verbracht, wo die Bedingungen besonders hart sind. So können Gefangene dort kein zusätzliches Essen kaufen oder von Angehörigen besucht werden.
Die Unterstützer des 46-Jährigen klagen seit längerem über Nawalnys stark verschlechterten Gesundheitszustand. Sie sind außerdem überzeugt, dass die Gründe, mit denen er seit dem vergangenen Sommer immer wieder in Einzelhaft verlegt wird, nur vorgeschoben sind, um ihn psychisch zu foltern und seinen Willen zu brechen.
Auch die Sonderberichterstatterin des UN-Hochkommissars für unmenschliche Behandlung, Alice Jill Edwards, bezeichnete die ständige Isolation als eine Art von Folter. »Ich bin beunruhigt über den sich verschlechternden Gesundheitszustand von Herrn Nawalny und den offensichtlichen Mangel an zufriedenstellender Diagnose und medizinischer Behandlung«, teilte sie mit.
Nawalny sitzt seit mehr als zwei Jahren in einem für seine harten Haftbedingungen bekannten Straflager etwa 260 Kilometer nordöstlich von Moskau. Verurteilt wurde er von einem russischen Gericht wegen angeblichen Betrugs, international gilt der prominente Gegner von Kremlchef Wladimir Putin aber als politischer Gefangener.
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