Die junge Iranerin Armita Garawand, deren Schicksal weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, ist in Teheran beigesetzt worden. Die Schülerin sei am Sonntag in der Hauptstadt beerdigt worden, berichtet das Nachrichtenportal »Eslahatnews« auf Telegram. Am Samstag hatten Staatsmedien ihren Tod gemeldet.
Garawand war vor rund einem Monat nach einer mutmaßlichen Konfrontation mit den islamischen Sittenwächtern gestürzt und ins Koma gefallen.
Videos in den sozialen Medien zeigten in schwarz gekleidete Menschen, die sich auf dem Zentralfriedhof Behescht-e Sahra im Süden Teherans versammelten und am Grab vor Trauer schrien und weinten. »Liebe Armita, leb wohl«, ruft ein Mann in einem Video.
Düstere Erinnerungen an den Fall Amini
Die junge Frau soll Anfang Oktober in einer U-Bahn von der Moralpolizei konfrontiert worden sein, weil sie kein Kopftuch trug. Staatsmedien dementierten Gewalt seitens der Sittenwächter. Garawand sei wegen niedrigen Blutdrucks gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen, lautet die offizielle Erklärung.
Zu ihrem Alter gibt es unterschiedliche Angaben. Laut Staatsmedien wurde Garawand 16 Jahre alt, einige Medien und Aktivisten gaben das Alter mit 17 an.
Garawands Schicksal erinnert viele Iranerinnen und Iraner an den Fall der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini, die im Herbst 2022 von den Sittenwächtern wegen eines angeblich schlecht sitzenden Kopftuchs festgenommen worden war. Amini fiel ins Koma und starb.
Ihr Tod löste im vergangenen Jahr die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus. Seitdem ignorieren viele Frauen demonstrativ die Kopftuchpflicht.
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