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Nach verbalen Angriffen: Geldstrafe gegen Trump verhängt

Der ehemalige US-Präsident muss die Konsequenzen einer erneuten verbalen Entgleisung vor Gericht tragen. Donald Trumps Angaben in dem Fall befand ein Richter als nicht glaubwürdig.

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Donald Trump spricht während einer Pause seines Prozesses wegen Wirtschaftsbetrugs am New York Supreme Court. Foto: Seth Wenig/DPA
Donald Trump spricht während einer Pause seines Prozesses wegen Wirtschaftsbetrugs am New York Supreme Court.
Foto: Seth Wenig/DPA

Nach weiteren verbalen Attacken hat ein Richter in New York gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump eine Geldstrafe von 10.000 Dollar (etwa 9500 Euro) verhängt. Zuvor hatte Richter Arthur Engoron Trump deswegen vor Gericht in Manhattan für wenige Minuten in den Zeugenstand berufen, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Dabei hatte Trump angegeben, sich in Aussagen früher am Tag nicht auf eine Gerichtsmitarbeiterin bezogen zu haben, sondern auf seinen ehemaligen Anwalt Michael Cohen, der den zweiten Tag in Folge gegen Trump aussagte. Richter Engoron befand die Angaben von Trump jedoch nicht glaubwürdig, wie er sagte, und verhängte die Geldstrafe. Den Medienberichten zufolge hatte Trump während einer Pause zuvor die Gerichtsmitarbeiterin als »parteiisch« bezeichnet.

Zahlreiche verbale Entgleisungen

Bereits zuvor hatte der Richter nach zahlreichen verbalen Entgleisungen von Trump eine Verfügung für alle Prozessbeteiligten erteilt, persönliche Angriffe auf Gerichtspersonal zu unterlassen und mit ernsthaften Konsequenzen gedroht.

In dem Betrugsprozess geht es um Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, nach denen der Ex-Präsident, seine Söhne und Mitarbeiter den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert haben sollen, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf seine Präsidentschaftsbewerbung drohen dem Republikaner Trump zwar nicht, doch geschäftlich könnte ihm eine Verurteilung großen Schaden zufügen.

Der ehemalige Präsident will kommendes Jahr erneut gewählt werden. Er ist der aussichtsreichste Bewerber auf die Kandidatur der Republikaner. Den Prozess nutzt er nach Einschätzung vieler Beobachter als Wahlwerbung.

© dpa-infocom, dpa:231025-99-702793/2