Der wegen Gratis-Flügen in die Kritik geratene EU-Spitzenbeamte Henrik Hololei räumt seinen Chefposten in der EU-Kommission. Der Este habe um Versetzung gebeten, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Er wechsele zum 1. April von der Spitze der Generaldirektion Verkehr als Berater zur Generaldirektion Internationale Partnerschaften.
Die EU-Kommission war Anfang März unter Druck geraten, weil Hololei mehrfach umsonst in der Business Class mit Qatar Airways geflogen sein soll, während seine Generaldirektion ein Flugabkommen mit Katar aushandelte. Auch Hotelkosten Hololeis wurden nach Angaben der Behörde übernommen.
Die Bürgerbeauftragte der EU, Emily O'Reilly, betonte damals, dies werfe »die berechtigte Frage nach einer möglichen unzulässigen Einflussnahme auf die Entscheidungsfindung der EU in diesem Bereich« auf. Wie ein Sprecher der EU-Kommission erklärte, hielt Hololei sich jedoch an alle geltenden Regeln. Demnach war er als Leiter der Generaldirektion dafür zuständig, mögliche Interessenkonflikte auch in solchen Fällen zu prüfen, die ihn selbst betreffen. Infolge der Kritik verschärfte die Behörde die Vorgaben jedoch.
Katar steht im Fokus eines Bestechungsskandals rund um das Europaparlament, der im Dezember öffentlich geworden war. Dem Land wird vorgeworfen, Einfluss auf politische Entscheidungen genommen zu haben. Zwei Europaabgeordnete sitzen unter anderem wegen des Verdachts der Korruption und der Geldwäsche in Untersuchungshaft.
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