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Moskau will Konflikt in Ukraine nicht einfrieren

Russland bekräftigt, dass es seine militärische Spezialoperation fortsetzen will. Derzeit gebe es keine Anzeichen für eine friedliche Lösung. Unterdessen warnt der Wagner-Chef vor einer Niederlage.

Wladimir Putin
Spricht von einer »zunehmenden Instabilität in der Welt«: Russlands Präsident Wladimir Putin. Foto: Mikhail Klimentyev
Spricht von einer »zunehmenden Instabilität in der Welt«: Russlands Präsident Wladimir Putin.
Foto: Mikhail Klimentyev

Der Kreml ist nach eigenen Angaben nicht an einem Einfrieren des Konflikts in der Ukraine interessiert. Russland werde die militärische Spezialoperation bis zum Ende führen, bis es seine Interessen durchgesetzt und seine Ziele erreicht habe - entweder im Zuge der Kämpfe oder durch »andere zur Verfügung stehende Mittel«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Moskau bezeichnet seinen Krieg gegen die Ukraine als »militärische Spezialoperation«.

Laut Peskow gibt es derzeit keine Anzeichen für die Möglichkeit einer friedlichen Lösung. Verhandlungen mit Kiew seien unmöglich, weil die ukrainische Führung selbst »Verhandlungen in irgendeiner Art mit Russland verboten« habe. Tatsächlich hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Abzug russischer Truppen aus den besetzten Gebieten als Voraussetzung für Gespräche genannt.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat derweil vor dem Hintergrund des von ihm befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine in einer Videobotschaft für eine Sicherheitskonferenz in Moskau von »zunehmender Instabilität in der Welt« gesprochen. Grund sei der Westen, der versuche, seine globale Dominanz auf Kosten anderer Länder zu wahren, sagte er. Den westlichen Staaten, die der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion unter anderem mit Waffenlieferungen helfen, warf der Kremlchef einmal mehr »Neokolonialismus« vor.

Wagner-Chef warnt vor Niederlage Russlands im Ukraine-Krieg

Derweil bekräftigt der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, seine Kritik an der Kriegsführung gegen die Ukraine bekräftigt und warnt vor einer Niederlage. »Wir müssen uns auf einen sehr schweren Krieg vorbereiten«, sagte er dem kremlnahen Polittechnologen Konstantin Dolgow, der ein Video von dem Interview mit Prigoschin in der Nacht veröffentlichte.

Damit Russland nicht verliere, müsse es den Kriegszustand ausrufen und die Wirtschaft auf die Produktion von Munition umstellen, sagte Prigoschin. »Wir sollten neue Mobilmachungen einleiten«, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Alle sollten nur für den Krieg arbeiten.

Prigoschin erinnerte einmal mehr an die zahlreichen Niederlagen der russischen Streitkräfte, die sich vor Kiew und in Cherson in die »Hose gemacht« hätten und dann abgehauen seien. Der 61-Jährige meinte auch, dass nicht er die »militärische Spezialoperation« begonnen habe, sondern andere. Putin hatte den Krieg am 24. Februar 2022 angeordnet. Zugleich sagte Prigoschin, dass der nun eben einmal begonnene Kampf auch zu Ende gebracht werden müsse.

© dpa-infocom, dpa:230524-99-806929/3