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Mitsotakis: Griechenland ist keine Bedrohung für die Türkei

Zwischen Griechenland und der Türkei herrscht Eiszeit. Der türkische Präsident sieht sich bedroht. Das weist Griechenlands Ministerpräsident mit deutlichen Worten zurück - und bietet das Gespräch an.

Kyriakos Mitsotakis
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis weist Vorwürfe der Türkei zurück, die Militarisierung griechischer Inseln in der Ostägäis sei eine Bedrohung für das Land. Foto: Laurent Gillieron
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis weist Vorwürfe der Türkei zurück, die Militarisierung griechischer Inseln in der Ostägäis sei eine Bedrohung für das Land.
Foto: Laurent Gillieron

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat den Vorwurf der türkischen Führung zurückgewiesen, die Militarisierung griechischer Inseln in der Ostägäis sei eine Bedrohung für das Land.

Die Türkei habe in der Nato nach den USA die zweitgrößte Armee und unterhalte eine große Landungstruppe an ihrer Westküste, sagte Mitsotakis am Dienstagabend im Interview dem Staatssender ERT. Genau aus dem Grund sei es auch notwendig, dass die griechischen Inseln die Fähigkeit zur Selbstverteidigung hätten.

»Ich glaube nicht, dass auch nur ein einziger denkender Mensch - und auch die Türkei - ernsthaft annimmt, Griechenland könne die Türkei bedrohen«, sagte Mitsotakis.

Die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten und Nato-Mitgliedern haben sich massiv verschlechtert. Ankara fordert die Demilitarisierung griechischer Inseln vor der türkischen Küste und stellt die Souveränität Athens über die Eilande in Frage. Zur Begründung führt die türkische Führung mehrere internationale Verträge an, wonach die Inseln nicht militarisiert sein dürfen. Unterstrichen wurde die politische Haltung in den vergangenen Monaten durch zahlreichen Überflüge türkischer Kampfjets über bewohnte griechische Inseln wie Rhodos, Samos und Kos.

Erst kürzlich hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Kontakt mit Mitsotakis abgebrochen und auch den diplomatischen Austausch zwischen den Ländern eingestellt. Mitsotakis hingegen sagte im Interview, er stehe auch weiterhin für Gespräche bereit. »Wir müssen uns treffen und wir müssen reden.«

© dpa-infocom, dpa:220615-99-672096/3