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Mitarbeiter der EU-Kommission im Sudan angeschossen

Der Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz soll einem Medienbericht zufolge schwer verletzt worden sein. Detaillierte Angaben gibt es nicht.

Kämpfe im Sudan
Rauch steigt über Häusern in Sudans Hauptstadt Khartum auf. Die Lage in dem Land ist unübersichtlich. Foto: Abdullah Moneim
Rauch steigt über Häusern in Sudans Hauptstadt Khartum auf. Die Lage in dem Land ist unübersichtlich.
Foto: Abdullah Moneim

In dem von einem gewaltsamen Machtkampf erschütterten Sudan ist ein Mitarbeiter der Europäischen Kommission angeschossen worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde. Demnach handelt es sich um den Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) in der Hauptstadt Khartum. Er ist Belgier und arbeitet seit 2019 dort in dieser Funktion.

Angaben zu den Umständen des Vorfalls und zur Schwere der Verletzung machte die Sprecherin aus Sicherheitsgründen nicht. Sie wollte auch nichts zu seinem aktuellen Aufenthaltsort sagen.

Die »New York Times« berichtete, der Mann sei schwer verletzt worden, schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Er soll in der Nacht von Sonntag auf Montag verschwunden und dann erst am Dienstag von Kollegen gefunden worden sein.

Bereits am Montagabend hatte die EU einen Angriff auf den EU-Botschafter im Sudan bestätigt. Der Ire Aidan O'Hara wurde nach jüngsten Angaben in seiner Residenz von bewaffneten Männern in Militärkleidung überfallen und ausgeraubt. Er blieb unverletzt.

Im Sudan kommt es seit dem Wochenende zu schweren Kämpfen zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Bei den Kämpfen wurden den Vereinten Nationen zufolge seit Samstag mindestens 270 Menschen getötet, 2600 wurden verletzt.

© dpa-infocom, dpa:230419-99-372167/2